Wien - Man möge doch zum Muttertag am kommenden Sonntag "Blumen aus menschen- und umweltschonender Produktion" schenken, appelliert Lisa Sterzinger von der evangelischen Frauenarbeit. Vor gut einem Jahr wurde eigens ein "Flower Label Programm" (FLP) geschaffen, dass Blumen auszeichnet, die aus ökologisch nachhaltigem Anbau in Südamerika und Afrika stammen. Jene, die an diesem Tag Blumen schenken, würden durch den Kauf der "zertifizierten Blumen" auch eine "Blumenkampagne" unterstützen, die die Arbeitsbedingungen von Blumenarbeiterinnen vor allem in Kolumbien in den Blickpunkt rückt, so Sterzinger. Sie hofft auch, dass "irgendwann beim Opernball" zertifizierte Blumen dekoriert würden, "die übrigens nicht teurer sind, als Blumen beispielsweise aus Holland". Erst 28 Blumenhändler in ganz Österreich haben Blumen des FLP im Sortiment, die meisten in Wien. Luz Mary Gallego ist eine dieser kolumbianischen Blumenarbeiterinnen und derzeit in Österreich unterwegs, um von ihren Kolleginnen zu berichten: Sie seien massiv Insekten- und Pflanzenschutzgiften ausgesetzt. Es gebe kaum geregelte Arbeitszeiten. Schwere psychische und körperliche Krankheiten seien die Folge. (aw) (D ER S TANDARD , Print-Ausgabe, 8.5. 2001)