Frankfurt/Main - Das deutsche Verbraucherschutzministerium hat keine Erkenntnisse dafür, dass sich Strauße mit BSE infizieren können. In Experimenten sei es Wissenschaftern nicht gelungen, die Prionenkrankheit auf Vögel zu übertragen, sagte Sprecherin Katrin Ohse am Montag in Berlin. Trotzdem würden entsprechende Hinweise weiterhin sehr ernst genommen. Die Wochenzeitung "Die Zeit" hatte am Donnerstag berichtet, dass schon Ende der achtziger Jahre Symptome des Rinderwahns bei einem Strauß festgestellt worden seien. Geflügel geschützt? Der Bundesverband Deutscher Straußenzüchter in Rheinmünster bestätigte, dass Experten BSE bei Straußen für unwahrscheinlich hielten. Das Berliner Robert-Koch-Institut beispielsweise schließe eine Infektion von Geflügel schon aus evolutionären Gründen grundsätzlich aus. Der 1989 in einem norddeutschen Zoo entdeckte Fall, bei dem schwammartige Veränderungen im Gehirn eines Straußen festgestellt worden seien, könne nach Ansicht von Wissenschaftern eine Vielzahl von Ursachen haben. BSE werde jedoch mit Sicherheit ausgeschlossen. Der Bundesverband widersprach auch der in der "Zeit" aufgestellten Behauptung, deutsche Straußenhalter mästeten ihre Vögel seit Jahren mit Tiermehl. Keiner der insgesamt zehn Schlachtbetriebe habe Tiermehl verfüttert. Zudem gelte die Erkenntnis als gesichert, dass Straußenfleisch das ideale Diätfleisch für Menschen mit Bluthochdruck oder Herz-Kreislauf-Problemen sei. (APA/AP)