Die Bestimmungen erlaubten ein "national roaming", so Kurth. Anwender könnten dadurch nicht nur über den eigenen Netzbetreiber die UMTS-Dienste empfangen. Die Einwahl in das Konkurrenznetz könnte durch entsprechende Vereinbarung der Betreiber möglich sein. Gerade in ländlichen Gebieten versprechen sich die Mobilfunkunternehmen wesentliche Kosteneinsparungen beim Aufbau der Netze. Einer gemeinsamen Marktstrategie oder Gebietskartellen soll aber ein Riegel vorgeschoben werden. Nach der anfänglichen Euphorie um die künftige multimediale Wunderwelt via UMTS, bei der Bilder, Videos, Daten sowie das Internet auf dem Handy oder via handflächengroße Minicomputer übertragen werden können, war in Deutschland spätestens nach der Versteigerung der Lizenzen Katerstimmung eingekehrt. Die sechs Mobilfunkunternehmen hatten den Versteigerungserlös auf 96 Milliarden Mark (675,41 Mrd. S/49,08 Mrd. EURO) in die Höhe getrieben.
Bis zum Jahr 2003 müssen die Firmen mindestens 25 Prozent der Bevölkerung mit dem neuen Mobilfunkstandard versorgen können. Bis 2005 soll die Abdeckung 50 Prozent betragen. "Wir lassen derzeit von Technikern überprüfen, welche Netzteile gemeinsam genutzt werden können, ohne aber die Grundbedingungen der Lizenzierung zu verletzen", sagte Kurth. Die Prüfungen sollen spätestens Ende Juni abgeschlossen sein.
Die sechs Netzbetreiber hoffen, durch die Kooperationen Einsparungspotenziale beim Netzaufbau zu erzielen. Experten zufolge müssen die Netzbetreiber für den Aufbau ihres Netzes Kosten kalkulieren, die so hoch sind wie die bereits bezahlten UMTS-Gebühren.
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