Washington - Die USA planen einem Zeitungsbericht zufolge eine bedeutende Änderung ihrer Verteidigungsstrategie. Wie die "Washington Post" am Montag unter Berufung auf Kreise des US-Verteidigungsministeriums berichtete, wird Verteidigungsminister Donald Rumsfeld noch in dieser Woche mit Präsident George W. Bush zusammenkommen, um dessen Zustimmung zu der neuen Strategie zu suchen. Die Strategie beinhalte die Abkehr vom so genannten "Zwei-Kriege-Prinzip", das seit rund zehn Jahren ausschlaggebend gewesen sei für den Umfang der Streitkräfte. Das Treffen zwischen Rumsfeld und Bush werde vermutlich am Mittwoch stattfinden, berichtete die Zeitung. In der kommenden Woche werde der Minister die neue Strategie der Öffentlichkeit vorstellen. Beim "Zwei-Kriege-Prinzip" gehen die USA davon aus, gleichzeitig Kriege an zwei Orten führen zu können. Auf Grundlage dieser Erwägung hat das US-Militär das Minimum an benötigten Soldaten, Kampfflugzeugen und Schiffen festgesetzt. Die Änderung der Strategie betrifft der "Washington Post" zufolge alle Bereiche der Streitkräfte. Am meisten niederschlagen werde sie sich jedoch wahrscheinlich in der personalintensiven Armee. Derzeit dienen der Zeitung zufolge rund 1,4 Millionen Soldaten in der US-Armee. Durch eine Reduzierung der Streitkräfte könnte Rumsfeld zusätzliche finanzielle Mittel in neue Waffenkäufe fließen lassen, berichtete die Zeitung weiter. Rumsfeld begann mit der Ausarbeitung der neuen Strategie unmittelbar nach dem Amtsantritt der neuen Regierung im Jänner. Er ernannte 20 Gremien, die für verschiedene Bereiche Details ausarbeiten sollten. Auf Grundlage der bereits vorgelegten Empfehlungen soll der Verteidigungshaushalt für die kommenden Jahre geplant werden. Details der neuen Strategie unterliegen dem Bericht zufolge strenger Geheimhaltung. (APA/Reuters/AP)