Saragossa - Eine Woche vor den Parlamentswahlen im Baskenland ist ein hoher Politiker der in Spanien regierenden Volkspartei (PP) bei einem Attentat erschossen worden. Bei dem Opfer handelt es sich um den Vorsitzenden der PP in der Region Aragonien, Manuel Gimenez Abad. Die Behörden vermuten hinter dem Anschlag Terroristen der baskischen Separatistenorganisation ETA. Der 48-jährige Politiker wurde nach Angaben des staatlichen Rundfunks RNE am Sonntag in der Regionalhauptstadt Saragossa mit drei Kopfschüssen getötet. Gimenez hatte sich mit seinem Sohn auf dem Weg zum Fußballstadion befunden, wo er ein Ligaspiel sehen wollte. Aragonien liegt im Nordosten Spaniens. Regionalwahlen im Mai Am Tatort seien mehrere Patronen vom Kaliber neun Millimeter gefunden worden, wie sie die ETA häufig bei ihren Attentaten benutze, meldete der Sender. Ein etwa 25 Jahre alter Mann habe den Politiker auf offener Straße angegriffen und ihm von hinten in den Kopf geschossen. Der junge Mann lief nach der Tat weg und wurde nach Angaben von Augenzeugen unweit des Tatorts von einem Komplizen mit einem Auto mitgenommen. Gimenez Abad ist, falls sich die Täterschaft der ETA bestätigt, das siebente Opfer der Terroristen in diesem Jahr. Das Attentat traf die Spanier unvorbereitet. Die ETA hatte in den vergangenen Wochen ihre Terrorwelle unterbrochen, wie sie dies in der Vergangenheit häufig vor Wahlen getan hatte. Zuletzt hatten die Separatisten Ende März ein Mordattentat verübt. Am 13. Mai finden Regionalwahlen im Baskenland statt, bei denen die konservative PP von Ministerpräsident Jose Maria Aznar die Baskischen Nationalisten als stärkste Kraft ablösen will. Die ETA kämpft seit 1968 für einen unabhängigen Baskenstaat. Sie wird für den Tod von etwa 800 Menschen verantwortlich gemacht. Im Dezember 1999 kündigten die Separatisten einen 14-monatigen Waffenstillstand. (APA/dpa/Reuters/AP)