Wirtschaft
Napster bestätigt Verhandlungen mit Microsoft
Steve Ballmer strebt Kooperation an
Die von der Schließung bedrohte Internet- Musiktauschbörse Napster verhandelt mit dem US-Softwarekonzern Microsoft über ein Programm für ihr geplantes gebührenpflichtiges Tauschangebot. Napster sei mit Microsoft und einer Reihe anderer Firmen im Gespräch, um eine Technik zur Erhebung von Gebühren beim Herunterladen von urheberrechtlich geschützten Titeln zu entwickeln, teilte eine Sprecherin des Unternehmens am Freitag mit. Nach Angaben aus informierten Kreisen hat Napster schon mit Dutzenden Firmen verhandelt.
Microsoft hüllt sich noch in Schweigen
Bei Microsoft war zunächst niemand für eine Stellungnahme zu erreichen. Napster bekräftigte erneut die Hoffnung, bis Sommer zusammen mit dem deutschen Bertelsmann-Konzern seinen neuen Online- Service starten zu können. Bisher hat die Tauschbörse Lizenzen für Software von Gracenote und Relatable erworben, um gerichtliche Auflagen zum Filtern urheberrechtlich geschützter Musikstücke zu erfüllen. Derzeit sind nach Angaben von Napster-Chef Hank Barry rund 80 Prozent der Titel durch die Inhaber der Urheberrechte blockiert. Dennoch nutzten rund fast acht Millionen Menschen die Tauschbörse täglich.
Kostenpflichtig ab Sommer
Napster war vor rund zwei Jahren von einem US-Teenager entwickelt worden. Über die Tauschbörse können Internet-Nutzer kostenlos Musikdateien anderer Nutzer suchen, komprimieren und herunterladen. Die größten Musikfirmen der Welt, darunter Universal Music, Sony Music, Warner Music und die Bertelsmann Music Group (BMG) hatten Napster erstmals im Dezember 1999 wegen Verletzung von Urheberrechten verklagt. Bertelsmann ist im vergangenen Herbst eine Allianz mit Napster eingegangen, um das Angebot in einen kostenpflichtigen Service umzuwandeln.(APA)