Straßburg - Wegen der Tötung von 14 Menschen bei Einsätzen der britischen Anti-Terror-Polizei und Armee in Nordirland ist Großbritannien am Freitag vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte verurteilt worden. Das Gericht in Straßburg gab den Angehörigen der Opfer Recht, die einen Verstoß gegen das Grundrecht auf Leben geltend gemacht hatten. Die Regierung in London wurde angewiesen, den Familien Schadensersatz in Höhe von insgesamt 115.000 Pfund (185.634 Euro/2,55 Mill. S) zu zahlen. Unter den Getöteten waren acht Mitglieder eines bewaffneten Kommandos der nordirischen Untergrundorganisation IRA, die 1987 bei einer Militäraktion getötet wurden, sowie ein Vertreter von Sinn Fein, des politischen Arms der IRA. Er wurde 1991 erschossen. Drei andere Opfer befanden sich in einem Auto, das von der britischen Sonderpolizei für Nordirland RUC (Royal Ulster Constabulary) mit mehr als 100 Schüssen durchlöchert worden war. (APA)