Vatikanstadt - Radio Vatikan hat Medienberichte dementiert, wonach der Sender seine Kurzwellen-Antennen im Norden Roms abbauen muss. Der Programmdirektor des Papstsenders, Federico Lombardi, sagte laut Kathpress am Donnerstag im deutschsprachigen Programm von Radio Vatikan, im Kurzwellenbereich sei lediglich eine einzige Sendeantenne betroffen, die für eine kurze Zeit am Tag ein benachbartes Haus mit Strahlen belaste. Für den Mittelwellenbereich sei hingegen eine Verlagerung von Sendungen auf ein anderes Sendezentrum denkbar. Am Mittwoch hatte sich das italienische Kabinett für eine Verlegung der Sendeantennen von Radio Vatikan ausgesprochen, zugleich aber Raum für Übergangsmöglichkeiten und Kompromisse gelassen. Am Donnerstag informierte die Direktion von Radio Vatikan gemeinsam mit dem vatikanischen Spitzendiplomaten Prälat Celestino Migliore die beim Heiligen Stuhl akkreditierten Botschafter über den Stand der Dinge in Sachen Elektrosmog. Vor diplomatischen Vertretern aus 50 Ländern erläuterten Lombardi und Radio-Vatikan-Generaldirektor Pasquale Borgomeo die Position des Senders. Unterdessen hielten die Spannungen innerhalb der italienischen Regierung wegen des Vorgehens gegenüber Radio Vatikan an. Anlässlich eines Treffens der Parteispitze der italienischen Grünen drohte Landwirtschaftsminister Alfonso Pecoraro Scanio (Grüne) den Rücktritt der Kabinettsmitglieder seiner Partei an, falls nicht die in Italien geltenden Gesetze auch gegenüber Radio Vatikan durchgesetzt würden. Am Vorabend hatte Umweltminister Willer Bordon von der einflussreichen Regierungspartei "Die Demokraten" wegen des Streits um Radio Vatikan seinen Rücktritt eingereicht. (APA)