Seoul - Das nordkoreanische Moratorium bei Raketentests bis 2003 könnte nach Ansicht von Südkoreas Präsident Kim Dae Jung positive Auswirkungen auf die Beziehungen Nordkoreas zu den US haben. Er hoffe darauf, dass der Dialog zwischen Washington und Pjöngjang "sehr bald" wieder aufgenommen werden könne, sagte Kim Dae Jung am Freitag zum Abschluss des Besuches des amtierenden EU-Ratspräsidenten und schwedischen Ministerpräsidenten Göran Persson in Seoul. Persson war zuvor zu einem historischen Besuch in Nordkorea gewesen. In Pjöngjang hatte der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Il zugesichert, das seit September 1999 bestehende Moratorium für Raketentests bis 2003 einhalten zu wollen. Damit war er über bisherige Zusagen hinausgegangen, nur solange nicht zu testen, wie Gespräche mit den USA über die Raketenfrage liefen. Dagegen wurden in den Gesprächen von Persson über die Nicht-Weiterverbreitung von Raketentechnologie keine Fortschritte erzielt. Kim Jong Il habe darauf beharrt, dies sei für ihn normaler Handel, berichtete der schwedische Ministerpräsident. In einer Botschaft an Kim Dae Jung, die Persson mitbrachte, versicherte der nordkoreanische Führer, dass er an den Plänen für einen zweiten innerkoreanischen Gipfel festhalte. Kim Jong Il unterstrich seine "persönliche Freundschaft" zu dem südkoreanischen Friedensnobelpreisträger und dankte ihm für dessen Initiativen zur innerkoreanischen Aussöhnung. Er dankte ferner für die humanitäre Hilfe, die Südkorea dem Not leidenden nordkoreanischen Volk leistet. (APA/dpa)