Das Kartellgericht Wien hat am Donnerstag die Prüfung des geplanten Zusammenschlusses zwischen den Wiener Verlagen Manz und Linde eingeleitet. Gegen eine Genehmigung der geplanten Allianz haben der Verlag Österreich GmbH und der Fachverlag Orac Einspruch erhoben, heißt es in einer Aussendung des Internet-Informationsdiensts Jusline, der Muttergesellschaft des Beschwerdeführers Verlag Österreich. Das Kartellgericht muss nun bis 5. September entscheiden, ob es den Zusammenschluss untersagt oder unter Auflagen genehmigt. Sollte das Verfahren in die Instanz gehen, sei erst Ende 2001 mit einem rechtskräftigen Entscheid zu rechnen. Die Manzsche Verlags- und Universitätsbuchhandlung und der Linde Verlag sind juristische Fachverlage, die sich auf Fachbücher, Fachzeitschriften, Fachseminare und elektronische Medien zu Rechtsfragen spezialisiert haben. An der Manzschen Verlagsbuchhandlung hält der große niederländische Fachverlag Wolters Kluwer 40 Prozent, eine Tochtergesellschaft dieses Konzerns wollte nun den Linde-Verlag zu 100 Prozent übernehmen. Die Beschwerdeführer - neben dem Verlag Österreich auch der nun zur britischen Reed Elsevier-Gruppe gehörende Verlag Orac - haben sich gegen eine Genehmigung des Zusammenschlusses ausgesprochen. Durch die Allianz würde eine "marktbeherrschende Position entstehen (...), die zu Lasten der Leser, Autoren, aber auch der werbetreibenden Wirtschaft misbraucht werden könnte", argumentieren die Beschwerdeführer. Die Finanzprokuratur hat laut Aussendung mittlerweile einen offiziellen Prüfungsantrag eingebracht. (APA)