Der niederländische Datendienstleister KPNQwest (Amsterdam) will heuer 200 Mill. Euro (2,75 Mrd. S) in den Ausbau des Standorts Österreich investieren, sagte Vorstandsvorsitzender Jack McMaster. Das neue regionale Service Center für Zentraleuropa wurde kürzlich in Wien eröffnet, bis zum dritten Quartal 2001 soll in Wien ein so genanntes Cyber Center (Datenzentrum) entwickelt werden, bis Herbst 2001 soll sich in Wien der sechste europäische Glasfaser-Ring geschlossen werden, berichtete McMaster. Weitere Expansion geplant In Österreich ist KPNQwest mit dem Business Internet Provider KPNQwest Austria , der aus der früheren EUnet hervorgegangen ist, tätig. Eine zweite österreichische Niederlassung gibt es in Graz. KPNQwest Austria erwirtschaftete im Jahr 2000 als Internet Provider rund 500 Mill. S (36,3 Mill. Euro) Umsatz. Über das Wiener Regional Service Center werden Großkunden aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Tschechien und Rumänien betreut. 37 Prozent der österreichischen Top-500-Unternehmen sind nach einer Untersuchung des Wirtschaftsmagazins "Trend" KPNQwest-Kunden. KPNQwest betreibt derzeit insgesamt 12 Cyber Center, neben den geplanten in Wien und London sind noch weitere in Planung. "EuroRings" verbinden die Hauptstädte KPNQwest errichtet derzeit ein paneuropäisches Glasfaser-Netzwerk, das die wichtigsten europäischen Wirtschaftszentren miteinander verbinden soll. Österreich ist derzeit an den Knoten Frankfurt angebunden, ab Herbst wird Wien von einem der insgesamt sieben geplanten Netzwerkringe erfasst. Die sieben so genannten "EuroRings", deren Fertigstellung für Herbst 2001 geplant ist, werden mit 20.000 km Glasfaster und mehr als 500 lokalen Zugangsknoten (POPs) 50 Städte in 15 europäischen Ländern erschließen. Transatlantikleitungen verbinden die EuroRings mit dem 40.800 km langen Hochleistungs-Glasfasternetz der KPNQwest Mutter Qwest Communications, das 150 US-Städte verbindet. 2001 soll der Umsatz der KPNQwest, die europaweit in 15 Ländern tätig ist, auf 780 Mill. Euro (nach 461,6 Mill. Euro im Jahr 2000) steigen. Im vierten Quartal 2001 will das Unternehmen erstmals ein positives Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) schreiben, ein positiver Cash Flow ist für das vierte Quartal 2002 geplant, sagte McMaster. KPNQwest hat im ersten Quartal einen geringeren Verlust als von Analysten erwartet ausgewiesen. Der Verlust vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisationen (LBITDA) betrug 20,9 Mill. Euro (288 Mill. S), nach 32,9 Mill. vor Jahresfrist, teilte das Unternehmen am Montag mit. Der Umsatz stieg auf 162,7 (Vorjahreszeitraum 144,5) Mill. Euro. KPNQwest ist ein Gemeinschaftunternehmen der niederländischen KPN Telecom und des US-Telekomkonzerns Qwest Communications und notiert seit November 1999 an der Börse. (APA)