Nairobi/Lusaka - Der Friedensprozess in der Demokratischen Republik Kongo soll am heutigen Donnerstag ungeachtet des Ausscheidens Ugandas um einen weiteren Schritt vorangetrieben werden. Nach dem Teilrückzug der ersten ausländischen Truppen wollen die innerkongolesischen Konfliktparteien die Grundlagen für ihren politischen Dialog in Sambias Hauptstadt Lusaka besiegeln. Er ist ein Ziel des Friedensabkommens, das die Kriegsgegner dort 1999 unterzeichnet haben. Vertreter der Zentralregierung von Präsident Joseph Kabila und deren Gegnern wollten in Lusaka den Weg zu einer neuen politischen Machtverteilung bereiten, erklärte der von der Organisation der Afrikanischen Einheit (OAU) bestimmte Friedensvermittler, Botswanas Ex-Präsident Ketumile Masire, am Donnerstag in Lusaka. Die Unterzeichnung der neuen Vereinbarung wird von Vertretern der OAU, der Südafrikanischen Entwicklungs-Gemeinschaft (SADC) sowie der UNO überwacht. Seit dem Beginn des Bürgerkrieges im Jahr 1998 starben bereits 2,5 Millionen Menschen Ugandas Staatspräsident Yoweri Museveni hat den vollständigen Rückzug seiner Truppen aus dem kongolesischen Kriegsgebiet angekündigt. Uganda will auch den Friedensvertrag von Lusaka aufkündigen. Museveni reagierte damit auf den Vorwurf der Vereinten Nationen, Uganda und Ruanda seien massiv an der Ausplünderung von Bodenschätzen im früheren Zaire beteiligt. Uganda hat rund 10.000 Soldaten im Nordosten Kongos stationiert. Uganda und Ruanda hatten 1998 den Rebellen-Aufstand gegen den inzwischen bei einem Attentat ums Leben gekommenen kongolesischen Staatspräsidenten Laurent-Desire Kabila mit Truppen unterstützt. Auf Seiten Kabilas kämpften Truppen aus Simbabwe, Angola und Namibia. Der Bürgerkrieg hat seit seinem Beginn im Jahr 1998 bereits 2,5 Millionen Menschenleben gefordert. Nach diesen am Donnerstag veröffentlichten Erkenntnissen der amerikanischen Agentur "Internationales Rettungs-Komitee" (IRC) starben in diesem Zeitraum rund fünf Prozent der kongolesischen Bevölkerung. Neben Gewaltakten waren demnach Malaria oder kriegsbedingte Krankheiten wie Diarrhöe die häufigsten Todesursachen. Zahlreiche Menschen seien durch den blutigen Konflikt in entlegene Regionen ohne Nahrung, Medizin oder Obdach getrieben worden, berichtete IRC. Die Ergebnisse der Agentur basieren auf Erhebungen in fünf Provinzen Ostkongos. (APA/dpa)