Wien - Die zur börsenotierten VA Tech gehörende Elin EBG will nun auch im Netz der Netze kräftig durchstarten. Gemeinsam mit der Muttergesellschaft hat das auf elektrotechnische, elektronische und haustechnische Systeme, Anlagen sowie Dienstleistungen spezialisierte Unternehmen die Drivescom Internet Business Service GmbH gegründet. Ihr Unternehmenszweck: Aufbau eines Antriebstechnikportals. "Derzeit wird das Verkaufsportal intern getestet, nach der Sommerpause stellen wir die Plattform ins Netz", sagte Generaldirektor Klaus Sernetz am Donnerstag bei der Vorlage der Bilanz. Hersteller von Getrieben oder Motoren, die von Elin EBG nicht gebaut werden, seien im neuen Dotcom-Unternehmen als Gesellschafter willkommen. Plattformen wie Drivescom, auf der sich neben Kunden auch Vertriebspartner tummeln, könnten Fusionen ersetzten, sagte Sernetz. Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat die VA Tech Elin EBG ihr Ergebnis deutlich gesteigert. Bei einem um 2,4 Prozent auf 572,2 Mio. EURO erhöhten Umsatz verbesserte sich der Betriebserfolg (Ebit) um 28 Prozent auf 27,6 Mio. EURO. Nach einem "sehr guten ersten Quartal" peile man für das Gesamtjahr 2001 "ein knapp zweistelliges Wachstum bei Umsatz und Ertrag" an. In Österreich sei man "in allen von uns bearbeiteten Segmenten Marktführer", sagte Sernetz. Diese Marktstellung gelte es zu verteidigen. Gleichzeitig sei man interessiert, auch im Ausland eine ähnlich starke Position zu erkämpfen. Punkten will Elin EBG durch die immer stärker nachgefragten integrierten Gesamtlösungen. Die Auslandsgesellschaften in Tschechien, der Slowakei, Ungarn, Polen, Bulgarien und Kroatien will Sernetz nun in die Lage versetzen, als technischer Generalunternehmer aufzutreten. Neue Marktchancen Nach dem von der EU-Wettbewerbsbehörde erzwungenen Ausstieg des kanadischen Bombardier-Konzerns aus der Elin-Tochter Traction GmbH sieht Sernetz neue Marktchancen für das Unternehmen. Große Zugbauer wie die spanische Talgo oder die italienische Breda, die nur in der Mechanik stark sind, bräuchten die Elin EBG "wie einen Bissen Brot". Andernfalls müssten sie sich wegen der elektronischen Komponenten an Konkurrenten wie Bombardier, Alstom oder Siemens wenden. "Das eröffnet neue Möglichkeiten für uns", sagte Sernetz. (stro, DER STANDARD, Printausgabe 4.5.2001)