Kairo - Die ägyptische Presse betreibt nach Ansicht des israelischen Botschafters in Kairo eine Hasskampagne gegen sein Land. Svi Masel reichte am Mittwoch Beschwerde beim ägyptischen Außenministerium ein, nachdem die oppositionelle Zeitung "El Arabi" den israelischen Außenminister Shimon Peres am Sonntag auf der Titelseite in einer Fotomontage in einer Naziuniform gezeigt hatte. Masel erklärte, das Verhalten der Presse sei nicht akzeptabel und Teil einer Terrorkampagne gegen Israel. In der Bildunterschrift hieß es in Bezug auf Peres' Besuch in Ägypten, der "Schlächter von Kana" halte sich in Kairo auf. Peres war 1996 Ministerpräsident, als die israelischen Streitkräfte ein UNO-Flüchtlingslager in Kana im Libanon beschossen und etwa 100 Zivilisten töteten. Masel sagte, ähnliche Kommentare tauchten fast täglich in der ägyptischen Presse auf. In seinen vier Jahren als Botschafter habe er 15 Beschwerden eingereicht. Die ägyptische Regierung verwies auf die Pressefreiheit und erklärte, die Journalisten könnten ihre Meinung frei ausdrücken. Der ägyptische Außenminister Amr Mussa sagte am Sonntag, die Medien reagierten nur auf Kommentare aus Israel. So habe Rabbiner Ovadia Josef die israelischen Streitkräfte aufgefordert, Araber freudig mit Raketen zu beschießen. Der ehemalige Stabschef der Streitkräfte, Rafael Eitan, habe Palästinenser als "betäubte Kakerlaken in einer Flasche" bezeichnet. Mussa sagte weiter, bei diesen Äußerungen könne man der ägyptischen Presse keinen Vorwurf machen. (APA/AP)