Anneliese Rohrer von der "Presse" betonte, dass es nicht erst mit der Regierungskoalitition von ÖVP und FPÖ zur Einschränkung der Medienfreiheit in Österreich gekommen sei. Medienkonzentration durch Strukturen im ORF und im Wirtschaftsbereich der Printmedien sei keine Erfindung der FPÖ. Vor fünf Jahren hätte sie von einem ÖVP-Politiker wegen ihrer Berichterstattung einen einschüchternden Anruf erhalten. "Ich frage mich, ob die Journalistengwerkschaft in den letzten 30 Jahren geschlafen hat". Nach ihrer letzten Berichterstattung über Vizekanzlerin Susanne Riess-Passer und Jörg Haider habe auf ihrem Anrufbeantworter jemand die Nachricht hinterlassen, dass man sie "noch zum Schweigen bringen" werde, erzählte Rohrer. Die Journalistin wies auch darauf hin, dass der "News"-Konzern Klagen gegen die FPÖ habe fallen lassen, um wieder Interviews mit Haider zu erhalten. (APA)