Haftbefehl und Anklage gegen Geiselnehmer in Istanbul
Auch sieben Österreicher waren in der Gewalt von 13 Tschetschenen
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Istanbul - Mehr als eine Woche nach dem Geiseldrama in einem Luxushotel in Istanbul ist Haftbefehl gegen die 13 pro-tschetschenischen Geiselnehmer erlassen worden. Wie türkische Zeitungen am Dienstag berichteten, werden die Männer unter anderem wegen Geiselnahme und Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung angeklagt. Bis zu ihrem Prozess bleiben die Männer, die nach ihrer Festnahme tagelang verhört worden waren, in Haft. Die Gruppe hatte mehr als 120 Menschen in ihrer Gewalt, darunter sieben Österreicher.
Die Männer, darunter der Anführer Muhammed Emin Tokcan, hatten sich nach zwölf Stunden ergeben und die Geiseln freigelassen. Mit der Aktion wollten sie auf das Vorgehen Moskaus in Tschetschenien hinweisen.
Die pro-tschetschenische Gruppierung hatte bereits im Jänner 1996 in der türkischen Schwarzmeerstadt Trabzon eine Fähre, die nach Russland fahren sollte, entführt. Auch damals wollten die Männer auf die Lage in Tschetschenien aufmerksam machen. Tokcan war erst vor wenigen Monaten im Rahmen einer Amnestie aus dem Gefängnis entlassen worden. (APA/dpa)
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