Bei der amtlichen Volkszählung, die dieser Tage mit viel Tamtam läuft, wird das verwandtschaftliche Gefüge eines Haushaltes noch immer mit dem antiquitierten „Haushaltsvorstand“ definiert. Okay, es ist voll einzusehen, dass es eine zentrale Person braucht, um ein Familiengeflecht klipp und klar beschreiben zu können. Der „Austria Statistik“ – früher Statistisches Zentralamt genannt – ist durchaus klar, dass der Begriff „Haushaltsvorstand“ nicht mehr zeitgemäss ist und die staatlichen Volkszähler lassen – den Tatsachen entsprechend - auch die Option offen, dass „der“ Haushaltsvorstand auch weiblich sein kann. Wichtigstes Kriterium für einen Haushaltsvorstand ist schließlich, dass sie/er am meisten zum Familienunterhalt beisteuert. Wieso aber gibt es keine geschlechtsneutralere Bezeichnung dafür? „Wir haben gesucht, aber einfach keinen alternativen Begriff gefunden“, meint mann in der Austria Statistik dazu. Dafür kriegt ihr die Zitrone. Wenn den Zahlenfreaks in der Austria Statistik dazu nichts einfällt, hätten sie ja einen Ideenwettbewerb ausschreiben oder kreative Menschen konsultieren können. Oder? (Lydia Ninz)