Gütersloh - Die Fusion der Musiksparte des deutschen Bertelsmann-Konzerns mit der britischen EMI ist gescheitert. Dies teilte Bertelsmann am Dienstag in Gütersloh mit. Grund seien die kartellrechtlichen Anforderung in Brüssel und Washington, die einen "komplizierten und langwierigen Prüf- und Genehmigungsprozess erwarten" ließen. In den Sondierungsgesprächen zwischen den beiden Unternehmen hätten sich "hohe Auflagen" abgezeichnet, "die die Wirtschaftlichkeit des Vorhabens vermutlich in Frage gestellt hätten", heißt es in der Bertelsmann-Mitteilung am Dienstag. Beide Firmen hatten seit November über einen möglichen Zusammenschluss der Bertelsmann Music Group (BMG) mit EMI gesprochen. "Unsere Firmen werden nun ihren jeweils eigenen Weg weitergehen", erklärte Chef des deutschen Medienkonzerns, Thomas Middelhoff. Das Unternehmen sei auch ohne die Fusion mit EMI "hervorragend aufgestellt". Middelhoff verwies unter anderem auf die gemeinsam mit AOL Time Warner und EMI gegründete Online-Plattform zum Vertrieb von Musik über das Internet. Zudem würden sich für die Bertelsmann Music Group "mit Sicherheit neue Kooperationsmöglichkeiten ergeben." Für EMI ist der Abbruch der Gespräche mit Bertelsmann bereits die zweite gescheiterte Fusion. Im vergangenen Jahr hatte die britische Gruppe mit dem US-Konkurrenten Warner Music über einen Zusammenschluss verhandelt. Auch diese war am Widerstand der Wettbewerbsbehörden in Brüssel gescheitert. Die Europäische Kommission hatte eine zu große Konzentration auf dem Musikmarkt und mögliche Preisabsprachen befürchtet. (APA/AP)