Die Zeiten, in denen nur Top-Manager angerufen wurden, sind passé. In manchen Branchen ist die Spanne zwischen dem Angebot und der Nachfrage an Fachkräften so gewaltig, dass das Abwerben durch einen Headhunter der einzige Weg ist, um an einen neuen Mitarbeiter zu kommen. Viele Karrieristen rechnen nicht mit einem Joboffert per Telefon, sind daher unvorbereitet und überfordert, wenn die neue Herausforderung ruft. Doch auch für den Headhunter am anderen Ende der Leitung ist das Gespräch nicht einfach. Er muss den Balanceakt zwischen einer geheimen Anfrage und einem seriösen Angebot bewältigen, darf nicht zuviel verraten, muss aber Interesse wecken. Ablauf "Können Sie frei sprechen?" So beginnt meist das Gespräch mit einem Headhunter. Wenn das Telefon bei Ihnen klingelt, ist das eine Riesenchance für die Karriere! Aber auch hier gelten, wie beim Vorstellungsgespräch, einige Regeln, denn das Telefonverhalten entscheidet darüber, ob Sie weiterhin im Gespräch bleiben. Tipps
  • Nur reden, wenn keiner mithört. Schließen Sie die Tür, oder vereinbaren Sie einen späteren Gesprächstermin, wenn es gerade nicht passt. Das nimmt kein Headhunter übel.

  • Wichtig ist, locker und gelassen zu bleiben. Die Frage "Wie kommen Sie ausgerechnet auf mich?" ist nicht professionell. Jeder Heahunter beschäftigt Researcher, die verdeckt bei den für das Abwerben interessanten Firmen anrufen. Dort fragen sie: "Wer ist in Ihrem Unternehmen für den Bereich XY zuständig?" und schon haben sie einen Namen. Mit ein paar weiteren Telefonaten erfährt der oder die ReasearcherIn, welchen Ruf der Mitarbeiter hat und ob sein Name an den Headhunter weitergeleitet werden soll.

  • Zeigen Sie Ihr Interesse in einer anderen Richtung. Zum Beispiel: "Ich bin zwar hier recht zufrieden, höre mir Ihr Angebot aber gern mal an."

  • Fragen Sie auch nicht sofort nach dem Auftraggeber. Besser: genau hinhören, worum es bei der Position geht.

  • Nehmen Sie sich Zeit, sagen Sie nie gleich zu, überdenken Sie das Angebot. Vor allem, wenn Sie eigentlich gar nicht wechseln wollen.

  • Und wenn die Wahl letztlich auf jemand anderen fällt, darf man sich keinesfalls ärgern oder gar kränken. Bei Spitzenpositionen telefonieren Personalberater mit 50 Kandidaten, sprechen persönlich mit zehn und stellen mindestens drei Leute dem Auftraggeber vor. Wenn der Headhunter anruft, heißt das nicht, dass das Auswahlverfahren konkurrenzlos abläuft. Trost bietet das Faktum, in der Kartei eines seriösen Beraters gelandet zu sein, und das wird sich irgendwann rentieren. (red/Quelle:www.freundin.de)