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Wien - "Wir sind in jüngster Zeit mit einigen Betrugsfällen konfrontiert worden", erklärt Jürgen Gangoly, Projektleiter des "Internet-Ombudsmann" des Österreichischen Instituts für angewandte Telekommunikation (ÖIAT). Dabei, erzählt Gangoly, seien nicht so sehr die Einkäufer als die Betreiber von Onlineshops geschädigt worden. Sein Institut hat deshalb damit begonnen, sich auch mit den verschiedenen Zahlungssystemen zu beschäftigen, die in jüngster Zeit auf den Markt kommen. Besondere Zukunft wird dabei jenen alternativen Zahlungsmethoden zugebilligt, die für den User einfach sind, trotzdem sicher und bei denen keine sensiblen persönlichen Daten übertragen werden müssen. Für den Verkäufer wiederum ist wichtig, dass die Zahlungsabwicklung einfach ist. Ein solches System, das von der ÖIAT unterstützt wird, wird seit kurzem von der paybox austria AG nach Deutschland auch in Österreich angeboten. Dabei muss man sich bei paybox registrieren lassen. Nach einer Bonitätsprüfung eröffnet paybox ein Onlinekonto, mit dem man im Web bezahlen kann, und vergibt dazu einen vierstelligen PIN-Code. Die Organisation des Kontos erfolgt über das Handy des paybox-Kunden bzw. mittels SMS (Short Message Service). Kostenpunkt für den paybox-Kunden: sieben Euro im Jahr. Mobilität In der derzeitigen Anlaufphase akzeptieren 30 heimische Onlinehändler eine Bezahlung über paybox, erklärt Vorstandsvorsitzender Norbert Burkhart; in Deutschland sind es 800 Geschäfte. Weitere Anwendungen sieht er bei Taxis und Botendiensten. Eine weitere, noch einfachere Zahlungsmethode ist die "Paysafecard". Dabei muss sich der User in Postämtern oder bei Elektrohändlern eine "Rubbelkarte" im Wert von 300, 500 oder 1000 Schilling kaufen. Mit dem abgerubbelten PIN-Code kann der Surfer anonym einkaufen. Das Besondere an den Karten: Es gibt blaue für Erwachsene und rote für Kinder und Jugendliche, deren PIN-Codes auf Erotik- und Wettseiten nicht angenommen werden. Auch das P.S.K.-System "bezahlen.at" ist darauf abgestellt, dass der Onlineshopper bei einer dritten Stelle - in diesem Fall einem P.S.K.- Schalter - seine Identität und Bonität hat testen lassen. Für die Internet-Zahlungsmittelanbieter ist nun wichtig, dass möglichst viele Shops solche Systeme akzeptieren. Die ÖIAT, die über ihren Internet-Ombudsmann auch ein Gütesiegel vergibt, will, dass auch kleinere Webanbieter solche Systeme übernehmen. (Johanna Ruzicka, DER STANDARD, Printausgabe, 30.3.2001)