Islamabad - Alle internationalen Bemühungen zur Rettung der berühmten Buddha-Statuen in Afghanistan waren vergebens. Die 55 bzw. 38 Meter hohen Skulpturen in Bamiyan seien zerstört, teilten die fundamentalistischen Taliban-Milizen mit. "Die Arbeit wurde am Dienstagabend beendet. Es ist nichts mehr von ihnen übrig", sagte Taliban-"Kulturminister" Qadratullah Jamal am Mittwoch der in Pakistan ansässigen afghanischen Nachrichtenagentur AIP. Die Buddha-Statuen waren im dritten und fünften Jahrhundert aus dem Fels gehauen worden. Taliban-Führer Mullah Muhammad Omar hatte in einer "Fatwa" (religiöses Gutachten) die Vernichtung aller religiösen Skulpturen in Afghanistan angeordnet, weil sie "unislamisch" seien. Dies war auch von islamischen Ländern und moslemischen Gelehrten kritisiert worden. Zur Verurteilung des Bildersturms durch die Vereinten Nationen und viele Staaten sagte Omar, es sei "eine Schande", dass die Welt sich mehr um Gegenstände aus Stein als um die Leiden der Menschen in Afghanistan sorge. Der UNO-Sicherheitsrat hatte die Zerstörung der Buddha-Statuen als "unverständlichen und mutwilligen Gewaltakt" gegen das Weltkulturerbe verurteilt. In der UNO ist Afghanistan durch die von den Taliban vertriebene Regierung des Präsidenten Burhanuddin Rabbani vertreten. (APA/dpa/Reuters)