Foto: Semotan
Wien - Nach dem Wegfall der Zweckbindung für aushaftende Darlehen im Bereich der Wohnbauförderung bereiten auch andere Länder die Abtretung (Verkauf) von Forderungen aus der Wohnbauförderung vor. Kärnten sei seinerzeit für diesen Schritt heftig kritisiert worden, nun überlegten auch mehrere ÖVP-geführte Bundesländer solche Forderungsverkäufe, berichtete am Montag IHS-Chef Bernhard Felderer im Klub der Wirtschaftspublizisten. Oberösterreichs Landeshauptmann Josef Pühringer habe ihm gegenüber festgehalten, dass in Oberösterreich bereits "alles unter Dach und Fach" sei. Durch den Verkauf der Darlehen an Banken bzw. ein Bankenkonsortium lukrieren die Bundesländer wie berichtet sofort einen hohen Einmalerlös, allerdings fehlen später die Rückflüsse aus Zinsen und Tilgungen. Der Chef des Instituts für Höhere Studien, Felderer, bekannte sich heute allerdings abermals dazu, dass er - wie die von den letzten Regierungen eingesetzten Steuerreformkommissionen - für die ersatzlose Streichung der staatlichen Wohnbauförderung gewesen wäre. An Stelle der allgemeinen Wohnbauförderung wäre es seiner Meinung nach besser gewesen, auf eine gezielte bedarfsgerechte Förderung umzustellen, die einen Bruchteil gekostet hätte. (APA)