Wien - Am Mittwoch läuft die Frist für die Anmeldung der fehlenden alpinen Gebiete Österreichs für Natura 2000 ab. Der Umweltdachverband ÖGNU wird eine Liste mit 34 Gebieten an den Koordinator für die nationalen Natura 2000-Gebiete, Christian Plössnig, übermitteln, "damit Österreich nicht zum Natura 2000-Schlusslicht Europas wird", hieß es heute in einer Aussendung. "Österreich zählt schon heute zu den Letzten, vergleicht man die Größen der Flächen, welche die EU-Staaten nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie bisher nach Brüssel gemeldet haben", warnte ÖGNU-Präsident Gerhard Heilingbrunner. Die Bundesländer hätten es bisher verabsäumt, die schützenswerten Landschaften für das europäische Netz an Schutzgebieten zu melden. Sollte Natura 2000-Koordinator Plössnig von den Ländern kein grünes Licht erhalten, die Gebiete fristgerecht zu nominieren, werde das der Umweltdachverband selbst übernehmen und die Gebietsliste direkt an die EU-Kommission übermitteln, stellte Heilingbrunner klar. Der Umweltdachverband macht in seiner Aussendung darauf aufmerksam, dass die Gelder aus dem Landwirschaftsfonds blockiert werden könnten, sollte Österreich nicht ausreichend Gebiete für Natura 2000 nennen. Es wird betont, dass bereits 13 Verfahren wegen Natura-Versäumnissen gegen Österreich laufen, und damit jeder zehnte Fall ein österreichischer sei. Die Umwelt-Organisation schließt im äußersten Fall auch Klagen beim Europäischen Gerichtshof nicht aus. Im Falle einer Verurteilung drohen Bußgelder bis zu 2,1 Millionen Schilling täglich. (APA)