Stuttgart - Das
Frauenhofer-Institut für Grenzflächen- und
Bioverfahrenstechnik (
IGB
)
hat gemeinsam mit ATEC Dr. Mann GmbH ein
Verfahren entwickelt, in denen Adsorber aus
natürlich-biologischen Materialien Schwermetalle
binden. Ausgangsprodukte sind Reststoffe aus der
Getreideverarbeitung. Die Bioadsorber halten laut
Aussagen des Instituts Zink, Chrom und
Schwermetalle effektiv zurück. Außerdem können
sie nach Gebrauch genauso wie das gereinigte
Abwasser wieder verwendet werden.
Adsorber, Stoffe die aufgrund ihrer
Oberflächenaktivität gelöste Substanzen binden,
werden im Reinigungverfahren von Abwässern eingesetzt. Um Schwermetalle
zu filtern, sind sowohl thermische als auch Membranverfahren im Einsatz. Die
gegenwärtig gängigste Methode sind Fällungsreaktionen und ein
anschließender Adsorptionsprozess an Ionenaustauschern aus synthetischen
Harzen. Im Ionenaustauscher werden die Metallionen an den Harzkörnern
gebunden und gegen Wasserstoffionen ausgetauscht. Der Nachteil von
Ionenaustauschern auf synthetischer Basis ist, dass sie aus Erdöl hergestellt
werden, das nur begrenzt zur Verfügung steht.
Toxische Schwermetalle wie Metallsalze entstehen in zahlreichen
industriellen Prozessen wie beim Reinigen und Beschichten von
Metalloberflächen in Galvanikbetrieben. Obwohl sie fachgerecht entsorgt
werden müssen, besitzen sie für den Betrieb einen ökonomischen Wert und
werden zurückgewonnen.
Derzeit arbeiten ATEC und das IGB an Adsorbern, die chlorierte
Kohlenwasserstoffe und Huminstoffe aus Abwässern entfernen, die unter
anderem aus Mülldeponien sickern. "In vielen Ländern könnten Bioadsorber
helfen, aus verschmutztem Wasser sauberes Trinkwasser zu machen",
erläuterte Günter Mann, der 1998 das Unternehmen gründete. (pte)