Asterix-Fans werden in der kommenden Woche die
Buchläden und Kioske stürmen. Denn nach fünfjähriger Abstinenz
erscheint am Mittwoch in einer europaweiten Startauflage von acht
Millionen der 31. Band mit den Abenteuern des kleinen Galliers auch
in Österreich: "Asterix und Latraviata". Der Verlag hütet den Inhalt
mit Konventionalstrafen für die Buchhändler, lässt aber wissen, dass
die Mütter von Asterix und Obelix versuchen werden, die
eingefleischten Junggesellen aus dem unbeugsamen Dorf unter die Haube
zu bringen.
Seit dem frühen Tod des genialen Texters Rene Goscinny 1977 führt
der Zeichner Albert Uderzo die Comics-Serie allein weiter, wobei er
nach Meinung vieler Fans die Qualität nicht halten konnte. "Goscinny
hatte einen brillanten zeitlosen Humor", sagt Sibylle Schneider vom
Berliner Ehapa-Verlag. "Über seine Witze kann man auch beim 20. Mal
noch lachen, die nutzen sich nie ab." Der neue Band ist dagegen voll
von aktuellen Anspielungen auf Politiker und Werbesprüche, die in
zehn Jahren vielleicht niemand mehr versteht.
Legende
Mittlerweile ist Asterix Legende geworden. 300 Millionen
weltweite Auflage, mehr als 85 Millionen Mal wurden die Bände in
deutscher Hochsprache und zahlreichen Dialekten verkauft. Sieben Mal
bevölkerten die Bewohner des wohlbekannten Dorfes aus dem Jahr 50 vor
Christus als Zeichentrickfiguren die Kinos, und Gerard Depardieu
mühte sich als leibhaftiger Obelix auf der Leinwand.
Nach 40 Jahren Kampf gegen die Römer rückt der endgültige
Abschied des gewitzten Galliers jetzt näher. Fünf Jahre hat sich der
73-Jährige Uderzo nach dem 30. Band "Obelix auf Kreuzfahrt" Zeit
gelassen. Und er verfügte: "Die Figur 'Asterix' wird nach mir keine
weiteren Abenteuer erleben."
(APA)