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Wien - Nach dem geplanten Deal zwischen Verbund und der steirischen Estag über die Zusammenlegung der Wasserkaftwerke hat der Verbund nun Kärnten im Visier und will bei der Teil-Privatisierung der Kelag, an der er bereits mit rund 35 Prozent beteiligt ist, mitmischen. Das Land Kärnten will 49 Prozent an der Kärntner Energieholding verkaufen, die ihrerseits rund 64 Prozent an der Kelag hält. Im April werde der Verbund ein verbindliches Angebot legen und dann in die Verhandlungen eintreten, die man hoffentlich siegreich beenden könne, sagte Verbund-Vorstandssprecher Hans Haider. Der Verbund sei als Partner für die Kelag (Kärnter Elektrizitäts AG) prädestiniert, man betreibe jetzt schon Kraftwerke in Kärnten. Im Herbst des vergangenen Jahres wurde die Draukraft AG in die Verbund-Austrian Hydro Power AG (AHP) eingebracht. Die Kelag, zuvor mit 49 Prozent an der Draukraft beteiligt, erhielt einen Anteil von 10 Prozent an der AHP. Die Teilprivatisierung der Kärntner Energieholding soll im zweiten Quartal 2001 abgeschlossen sein. Die Auswahl wird in einem zweistufigen Auktionsprozess durchgeführt. Nach einem Bericht in der Mittwoch-Ausgabe der "Kleinen Zeitung" ist die erste Phase der Partnersuche bereits abgeschlossen, sieben Interessenten sollen ausgewählt worden sein. Weiterhin an EAG interessiert Am Ball ist der Verbund auch nach wie vor bei der Energie AG Oberösterreich (EAG). Das Interesse an einem Einstieg beim oberösterreichischen EVU sei ungebrochen, so Haider. Das verbindliche Angebot des Verbund sei bis Ende März aufrecht. Sollte das Land Oberösterreich nach wie vor einen Verkauf der EAG planen, werde eine Verlängerung des Angebotes überlegt. Verhandlungen habe man noch keine geführt, vor Ostern sei aber noch ein Gespräch geplant. Der Verbund hatte im Herbst vergangenen Jahres für eine Mehrheit von 51 Prozent an der EAG 12,4 Mrd. S (901 Mill. Euro) geboten. Weiter verfolgt wird vom Verbund auch die Internationalisierungsstrategie. Der für das Auslandsgeschäft zuständige Verbund-Vorstand Johann Sereinig hat gestern wie berichtet angekündigt, dass der Verbund Ende 2001 im Ausland mehr Strom absetzen wolle als in Österreich. Im Vorjahr wurden im Ausland bereits mehr als 40 Prozent des Verbund-Stromes abgesetzt. Nach dem Einstieg in Polen sei nun Slowenien interessant. In Italien, wo sich der Verbund über sein Joint-Venture Energia für die zur Privatisierung anstehende Enel-Tochter Elettrogen interessiert, habe man ein Angebot abgegeben. Das Enel-Privatisierungskomitee hatte Ende der Vorwoche eine Short-List von neun Unternehmen und Konsortien bekannt gegeben, darunter auch Energia. (APA)