Die Fotogalerie Wien zeigt in 4 Ausstellungen (ANIMAL)unterschiedliche Positionen zum Thema "Stellenwert des Tieres in unserer Gesellschaft". ANIMAL I präsentiert Arbeiten der Künstlerinnen Ingeborg Strobl und Alexandra Schlag - vom 8.März bis 31.März 2001 - Fotogalerie Wien, 1090, Währingerstraße 59

Ingeborg Strobl - Der Animalische Spiegel, 2000 (Katalog-Cover): Das Cover lockt mit einer barbusigen Dame in Pelz, der Griff nach dem Heft ist angenehm und fällt leicht. Der Inhalt der Broschüre allerdings - ein anderes Kapitel.

Es wird der übliche und üble Umgang des Menschen mit dem Tier in extremen Ausformungen thematisiert, einerseits Verniedlichung, Verharmlosung und Verdinglichung -

- andererseits das Nutztier, ein Wirtschaftsfaktor und Gegenstand von Profitmaximierung.

Das eigentliche Wesen des Tieres bleibt unbeachtet

Respekt vor dem Anderen, Wahrung seiner Eigenständigkeit und Rücksichtnahme zeigen sich im Umgang des Menschen mit dem Tier nur selten - die zärtliche und die mißachtende Grausamkeit sind das Alltägliche.

Ingeborg Strobl: geboren 1949 in Schladming, lebt in Wien. Einzelausstellungen u.a.: Neue Galerie am Landesmuseum Joanneum, Graz / Kunsthalle St.Gallen / EA Generali Foundation, Wien / Wiener Secession / Kunsthaus Bregenz / Salzburger Kunstverein

Alexandra Schlag: geboren 1973 in Graz, lebt derzeit in Wien. 1993 – 1995 Meisterschule für Malerei in Graz / seit 1996 Universität für angewandte Kunst in Wien, Lehramt.

Fotomumien – Hüllen – Fliegen, Motten: Die Bilder zeigen künstlich haltbar gemachte Häute im Tiefspeicher des Naturhistorischen Museums in Wien –

- fertig präpariert zur eventuellen Weiterverarbeitung zu Stopfpräparaten.

Thematisiert werden drei grundsätzlich verschiedene Aspekte von „tot“. Einerseits Tiere im Prozeß der Verwesung, die nicht durch den Menschen zu Tode kamen, Momentaufnahmen von organischer Veränderung.

Andererseits Tiere, die bewußt getötet – in diesem Fall gejagt wurden, um als Objekte gesammelt und ausgestellt weiter zu existieren.