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Rom - Die norditalienische Autonomiebewegung Lega Nord will eine 260 Kilometer lange "Mauer" an der Grenze zu Slowenien errichten. Damit sollen illegale Einwanderer am Betreten italienischen Staatsgebiets gehindert werden. In einer Wahlrede in der lombardischen Stadt Busto Arsizio erklärte Parteichef Umberto Bossi nach Medienberichten von Montag, dass zur Bekämpfung der illegalen Einwanderung an der Grenze ein "Netz" errichtet werden müsse, das unter Kontrolle der Grenzpolizei stehe. Nur mit strengeren Maßnahmen könne man den Einwanderungsstrom stoppen, der im letzten Jahr eine halbe Million illegale Ausländer nach Italien geführt habe, sagte Bossi. Der Chef der Lega Nord, der mit der oppositionellen Mitte-Rechts-Allianz von Silvio Berlusconi ein Bündnis geschlossen hat, warf der regierenden Mitte-Links-Koalition vor, Immigranten "regellos den Zugang nach Italien zu erlauben, um eine neue Arbeiterklasse aufzubauen, die als Wählerreservoir für die krisengeschüttelte Linke" dienen solle. Thema Immigration beherrscht Wahlkampf Italien ist derzeit mit einer neuen Einwanderungswelle konfrontiert. Da die süditalienischen Küsten immer stärker kontrolliert werden, suchen die Schieberbanden neue Wege, um Immigranten illegal nach Italien zu schleusen. Die Grenze zwischen Slowenien und Italien hat daher für die Schieber an Bedeutung gewonnen, da sie weniger kontrolliert wird. Das Thema Immigration beherrscht den Wahlkampf in Friaul. Die Mitte-Rechts-Allianz, die eine Mehrheit im Regionalrat hat, forderte kürzlich den Einsatz des Heeres an der Grenze zu Slowenien, um die illegale Einwanderung aktiver zu bekämpfen. In einer Resolution wurde der Präsident der Region, Roberto Antonione, verpflichtet, sich in Rom für den Einsatz des Heeres einzusetzen. Nur auf diese Weise könne man den Schieberbanden Einhalt gebieten. (APA)