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London - Der Ölpreis ist am Montag an der Londoner Rohstoffbörse in Reaktion auf den jüngsten Angriff amerikanischer und britischer Kampfflugzeuge auf Irak spürbar angezogen. Londoner Händler nannten für das Barrel (159 Liter) der marktführenden Nordseesorte Brent zur Lieferung im April 27,50 Dollar (30,3 Euro/416,3 S) und damit 61 US-Cents mehr als am Freitag. Sie begründeten den höheren Preis mit Befürchtungen am Markt, die Öllieferungen aus der Nahost-Region könnten behindert werden. Zudem befürchten Marktteilnehmer, die Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) könnte bei ihrer Ministerkonferenz im März eine weitere Exportdrosselung beschließen, um die Preise zu stabilisieren. Sorge um Ölquellen Am Freitag hatten 24 britische und amerikanische Kampfflugzeuge nach US-Angaben fünf militärische Ziele unweit der irakischen Hauptstadt Bagdad bombardiert. Die irakische Regierung hatte daraufhin Vergeltungsmaßnahmen angekündigt. Nach der Vergeltungsdrohung des irakischen Präsident Saddam Hussein wächst an den Ölmärkten nun die Sorge, die ohnehin nur sporadisch fließenden Rohölausfuhren Iraks von rund zwei Millionen Barrel täglich (bpd) könnten ganz versiegen. Darüber hinaus belasteten Händlern zufolge Spekulationen über eine weitere Drosselung der Erdölförderung durch die OPEC den Ölmarkt. Gestützt wurden diese Spekulationen durch Äußerungen des Ölministers von Katar. "Üblicherweise lässt die Nachfrage im zweiten Quartal nach und der Preis kommt unter Druck", hatte dieser gesagt. Die OPEC werde die Nachfrage- und Angebotssituation sehr genau beobachten, sagte der Minister ohne weiter auf das Thema einzugehen. (APA/Reuters)