Internet / prag.cz/
Prag - Das Prager Wahrzeichen - die Karlsbrücke aus dem 14. Jahrhundert - ist nach Angaben der tschechischen Behörden in Gefahr. Zur Behebung der weitreichenden Schäden an der wertvollen Sandsteinbrücke mit 30 Statuen bzw. Statuengruppen und Brückentürmen wären dringend mindestens 240 Mill. Kronen (94,11 Millionen Schilling/6,83 Millionen Euro) nötig. "Wenn man das weiterhin so verfallen lässt, wird ein radikaler Eingriff unvermeidbar sein, der das authentische Aussehen der Brücke beeinträchtigen könnte", warnt der Rektor der Prager Technischen Hochschule CVUT Jiri Witzany. Frost, Hitze, Feuchtigkeit und Bakterien greifen die meistbesuchte Sehenswürdigkeit Tschechiens an. Schon vor einigen Jahren begann eine neugotische Treppe am linken Moldauufer sich von der Brücke zu lösen. Alles nicht so schlimm? Die nötigen Mittel zur Sanierung fehlen aber. "Wir haben das Geld wirklich nicht", versicherte die Sprecherin des tschechischen Kulturministeriums Dita Fuchsova gegenüber der tschechischen Tageszeitung "Mlada fronta Dnes". Das Denkmalpflege-Programm des Ministeriums für dieses Jahr verfüge etwa über 300 Mill. Kronen (117,64 Millionen Schilling/8,54 Millionen Euro), allerdings für ganz Tschechien. Da auch die Stadt verschuldet ist, entstand die Idee einer nationalen Geldsammlung, den Rest müsste allerdings der Staat beisteuern. Mancherorts wird allerdings vermutet, Baufirmen stellten die Situation dramatischer dar als sie sei, um lukrative Aufträge zu schaffen. "Die Brücke ist nicht einsturzgefährdet", erklärt der Chef des Staatsinstitutes für Denkmalpflege Josef Stulc. Auch in den 70-er Jahren, als die Brücke zuletzt rekonstruiert worden sei, habe man behauptet, sie sei kurz davor einzubrechen. (APA)