Belgrad/Skopje - Nach mehrjährigen Verhandlungen haben Jugoslawien und Mazedonien am Donnerstag die Festlegung der gemeinsamen Staatsgrenzen vereinbart. Es gebe keine Streitfragen mehr und nun sollten die beiden Staaten das Abkommen ratifizieren, sagte der jugoslawische Unterhändler Radojko Bogojevic in Skopje. Den Vertrag sollen die Präsidenten Jugoslawiens und Mazedoniens, Vojislav Kostunica und Boris Trajkovski, beim bevorstehenden Balkan-Gipfel am 23. Februar unterzeichnen, wie die Belgrader Nachrichtenagentur Beta meldete. Mazedonien erklärte 1991 seine Unabhängigkeit von der damaligen Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien. Laut Abkommen soll eine bilaterale Kommission in den kommenden zwei Jahren die endgültige Demarkationslinie festlegen. So wird das Berggebiet Gora, das zu einem Teil in der südserbischen Provinz Kosovo liegt und in dem 12.000 Mazedonier islamischen Glaubens leben, weiter zu Jugoslawien gehören und einen eigenen Grenzübergang nach Mazedonien bekommen. Das historische Kloster Prohor Pcinjski, auf jugoslawischem Boden, das für die mazedonische Nationalgeschichte von großer Bedeutung ist, bekommt den Status eines mazedonischen kulturgeschichtlichen Denkmals. Das serbische Kriegerdenkmal in Mazedonien aus dem ersten Balkankrieg 1912 wird ebenfalls als historisches Denkmal unter Schutz gestellt. (APA/dpa)