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London - Menschen wählen ihr Parfüm einer neuen Studie zufolge, um den Duft ihres eigenen Körpers zu unterstreichen und nicht, um ihn zu verdecken. Ein deutsch-britische ForscherInnenteam schließt aus seiner Untersuchung, dass ein wichtiger Teil des Immunsystems bei der Auswahl von Düften eine Rolle spielt, berichtet das britische Fachmagazin "New Scientist" (Nr. 2275, S.8) in seiner jüngsten Ausgabe. Der Mensch könne so den Duft seines eigenen Körpers und damit sein "genetisches Make-up" unterstreichen. Proteine spielen entscheidende Rolle Die Wissenschafter Manfred Milinski vom Max-Planck-Institut für Limnologie (Gewässerkunde) in Plön und Claus Wedekind von der Universität in Edinburgh untersuchten 137 weibliche und männliche StudentInnen der Universität Bern. Sie baten die ProbandInnen, an 36 verschiedenen Parfümproben zu riechen und auf einer Skala zwischen "angenehm" und "unangenehm" einzuordnen. Zudem nahmen sie ihnen Blut für genetische Untersuchungen ab. Die ForscherInnen prüften einen Zusammenhang zwischen der Vorliebe für einen Duft und den Genen für einen wichtigen Proteinkomplex (MHC-Gene). Diese Proteine spielen eine entscheidende Rolle im Immunsystem und beeinflussen darüber hinaus den persönlichen Körperduft des Menschen. Familiäre Einflüsse und Lernprozesse Die Versuchspersonen, die Übereinstimmungen in ihren MHC-Genen aufwiesen, hatten auch ähnliche Vorlieben bei den verschiedenen Duftvarianten. Das Experiment wurde zwei Jahre später wiederholt und zeigte kaum Abweichungen von den ersten Ergebnissen. Rachel Herz, eine Geruchsexpertin an der Brown Universität in Rhode Island, verweist laut "New Scientist" auf weiter Faktoren: "Familiäre Einflüsse und Lernprozesse spielen natürlich auch eine große Rolle dabei, welche Gerüche mensch mag und welche nicht." Junge Mädchen und alte Frauen hätten einen unterschiedlichen Geschmack, erklärt Herz, "aber mensch hat im Alter von 15 Jahren noch dasselbe MHC- Gen wie mit 75". (APA/dpa)