Um 1923 stellten die Frauen 36 Prozent der erwerbstätigen Bevölkerung in Deutschland, machten aus der "neuen Frau" ein neues Leitbild für viele Bereiche des Lebens. Hier vor allem für die Mode und alles schmückende Beiwerk. Das 1919 in Weimar gegründete Bauhaus wurde 1925 nach Dessau verlegt. Der Leiter dieser Schulen war der Architekt Walter Gropius. Der Bauhaus-Leitgedanke war: Die reine Form, ohne jegliches Ornament, muss in Harmonie mit den verwendeten Materialien für sich sprechen. Die verschiedenen Werkstätten des Bauhauses waren in Materialgruppen unterteilt. Johannes Itten, Oskar Schlemmer zeichneten für den Schmuck verantwortlich. Naum Slutzky wurde zum Träger des Bauhausformengutes. Seine Anhänger und Ringe machten als "Bauhausschmuck" Furore. Sie beeinflussen die Schmuckszene bis in unsere Tage. Kolomann Moser, Josef Hoffmann, Dagobert Peche und Otto Prutscher als die wichtigsten Vertreter der "Wiener Werkstätte" sorgten in Wien für nüchternen Stil. Ägypten, der Orient, Indien, aber auch China und Japan bildeten ein unerschöpfliches Reservoir für die Schmuckkünstler der 20-er Jahre. Geometrische Formen, Fauna und Flora wurden ebenfalls grundlegend als Formvorlage verwendet. Durch den Umstand, dass der Modeschmuck salonfähig wurde, entstanden phänomenale Stilentwicklungen. Kunststoff und Email trugen maßgeblich zu neuen Eindrücken bei. Die Texte sind interessant und wunderschön bebildert: alles in allem fast so wertvoll wie eines der zahlreichen dargestellten Kunstwerke. Ideal für die Wunschliste. ( Maria Lehner )