Graz - Kurt Jaras goldene Trainerhand verlor auch in der zweiten Runde der max.Bundesliga nichts von ihrem Glanz. Nach dem 2:1-Sieg gegen Rapid setzte sich der FC Tirol am Mittwoch auch gegen Meister Sturm Graz durch. Das 1:0 (Gilewicz/43.) im Schwarzeneggerstadion ließ selbst in dieser frühen Phase der Meisterschaft einen Trend erkennen: Mit Tirol wird heuer ganz stark zu rechnen sein. Daß die Tiroler wie die Wiener Austria nach zwei Runden das Punktemaximum auf dem Konto haben, lag vor allem daran, daß Gilewicz wieder einmal goldrichtig stand. Nach einem Stangenschuß des Tschechen Jezek - zuvor war Foda ausgerutscht - brauchte der Pole den Ball nur noch ins leere Tor bugsieren. Daß sich Hannes Reinmayr hernach als schlechter Verlierer ("Von dort trifft auch meine Oma rein") erwies, war Gilewicz wohl ziemlich egal: Es war immerhin sein 10. Treffer im 14. Bundesligaspiel. Doppelt bitter für Sturm: Die Vorarbeit hatte ausgerechnet Roland Kirchler geleistet, dessen überzogene Signierfreudigkeit - in der Sommerpause unterschrieb er in Graz, um dann doch in Innsbruck zu bleiben - Stoff für ein höchst animiertes Sommertheater gewesen war. Dabei war Sturm deutlich besser aus den Startlöchern gekommen und hatte durch einen Kopfball von Vastic (3./Tschertschessow parierte) gleich eine Riesenchance. In Folge jedoch machte die Tirol-Abwehr zunehmend die Luken dicht. Daß Haas-Nachfolger Gerald Strafner blessurbedingt fehlte, war dabei freilich durchaus hilfreich. Wenn Sturm gefährlich wurde, dann durch Mählich und Martens, der im rechten Mittelfeld emsig seine Laufmeter abspulte, oder Reinmayr, der in der 30. (nach elegantem Vastic-Heber) und der 52. Minute vor Tschertschessow auftauchte, beide Male aber abgedrängt wurde. Ab der 60.Minute drängte Sturm immer stärker, einer vollen Entfaltung stand aber die gewiefte Raumaufteilung der Jara-Truppe im Wege. Kein Wunder, daß es vor allem Fernschüsse waren, die den 11.400 Zuschauern Hoffnung auf den Ausgleich machten. Nur einmal wurde es im Strafraum gefährlich: Vastic vergab aus kurzer Distanz (71.). In Folge häuften sich die Konterchancen für Innsbruck, Gilewicz (75.), Marasaek (89.) und vor allem Jezek machten den Sack aber nicht zu. Der Tscheche scheiterte jeweils nach Vorarbeit von Anfang entweder an Schicklgruber (83./86.) oder traf nur die Stange (87.). Sturm Graz - FC Tirol 0:1 (0:1) . Schwarzenegger-Stadion, 11.400, Sowa. Tor: (43.) Gilewicz Sturm: Schicklgruber - G. Korsos, Foda, Neukirchner, Prilasnig - Martens, Mählich, Schupp, Minavand (61. Kocijan) - Vastic, Reinmayr Tirol: Tschertschessow - Barisic (46. Scharrer) - Knavs, Wazinger - Kirchler, Hörtnagl (23. Prudlo), Baur, Anfang, Jezek (91. Mair), Marasek - Gilewicz Gelbe Karte: Neukirchner, Schupp, G. Korsos bzw. Hörtnagl, Marasek, Knavs