Wien - Mit der Einsetzung des Untersuchungsausschusses zur Causa Innenministerium ist über das Parlament eine wahre Aktenflut hereingebrochen. Insgesamt 2.252 Ordner unterschiedlicher Dimensionen wurden dem Hohen Haus von den Ministerien übermittelt. Wie viele Seiten diese umfassen, kann niemand genau sagen. 847 der Konvolute wurden jedenfalls laut Parlamentsauskunft als "geheim" eingestuft und durften nur in einem eigens dafür eingerichteten Raum von den Fraktionen eingesehen werden.

1.405 Ordner wurden als "vertraulich" kategorisiert. Davon sind 972 - insgesamt fast eine halbe Million Seiten - eingescannt und den Klubs übergeben worden. Bei 433 handelte es sich um vertrauliche Personalakten, die laut Vereinbarung nicht eingescannt wurden. Die gebrannten CDs mit den vertraulichen Inhalten dürfen sich die Parteien jedenfalls auch nach Ausschussende behalten.

Alle Ressourcen aufgefahren

Das Brennen der Datenträger war für das Hohe Haus ein großer Aufwand. Nicht nur die CD selbst, sondern auch jedes eingescannte Blatt wurde mit Kennzeichnungen der Empfänger-Partei, dem Absender sowie dem Scan-Datum versehen. Wie lange die Parlamentsmitarbeiter mit der Aktenübermittlung beschäftigt waren, darüber gab es im Hohen Haus keine Angabe. Man habe jedenfalls alle zur Verfügung stehenden Ressourcen aufgefahren, hieß es. Inklusive Abgeordneten waren für den Ausschuss laut Parlament über 200 Personen im Einsatz. Neben den für die Versendung der Dokumente zuständigen Mitarbeitern seien auch eine "Riesenmenge" an Stenografen und Juristen im Gremium beschäftigt gewesen.(APA)