Wien - Die Wiener Börse hat am Mittwoch nach einer kurzen Verschnaufpause in der Früh ihre Talfahrt am Vormittag fortgesetzt. Der ATX wurde um 12.00 Uhr mit 3.328,66 Punkten errechnet, das ist ein Minus von 58,16 Punkten bzw. 1,72 Prozent. Zum Vergleich: DAX/Frankfurt -0,19 Prozent, FTSE/London -0,27 Prozent und CAC-40/Paris -0,79 Prozent.

Das bisherige Tageshoch verzeichnete der ATX zu Sitzungsbeginn bei 3.402,91 Punkten, das Tagestief lag gegen zwölf Uhr bei 3.328,66 Einheiten. Der ATX Prime notierte zum oben genannten Zeitpunkt 1,92 Prozent tiefer bei 1.569,85 Punkten. Im prime market zeigten sich zehn Titel mit höheren Kursen, 39 mit tieferen und vier unverändert. In sechs Aktien kam es bisher zu keiner Kursbildung.

Bis dato wurden im prime market 4.193.353 (Vortag: 5.432.547) Stück Aktien umgesetzt (Einfachzählung) mit einem Kurswert von rund 184,459 (188,65) Mio. Euro (Doppelzählung). Umsatzstärkstes Papier ist bisher Erste Bank mit 535.020 gehandelten Aktien, was einem Kurswert von rund 37,54 Mio. Euro entspricht.

Nach einer kurzen Atempause in der Früh drehte der Markt im Vormittagsverlauf wieder deutlich nach unten ab und setzte die Talfahrt vom Vortag damit fort. Am Dienstag hatte der ATX mehr als vier Prozent verloren und neue Jahrestiefs erreicht. Auch andere europäische Börsen setzten ihre Vortageskorrektur am Vormittag fort. Neue Impulse könnten nun die am Nachmittag anstehenden Inflationsdaten aus den USA bringen.

Unter Druck kamen in Europa am Vormittag vor dem Hintergrund der US-Kreditkrise erneut die Finanzwerte. Auch in Wien wurde der ATX vor allem von den Verlusten der beiden Bankschwergewichte ins Minus gedrückt. Erste Bank fielen bis zu Mittag um 4,36 Prozent auf 34,18 Euro (535.020 gehandelte Stück). Raiffeisen International verloren 4,43 Prozent auf 69,26 Euro (255.439 gehandelte Stück).

Auch an anderen europäischen Märkten fanden sich Bankenwerte unter den größeren Verlierern und gaben teilweise mehr als vier Prozent ab. Aktienhändler berichteten von Marktgerüchten um möglichen neuen Abschreibungsbedarf bei größeren Banken wie etwa der Royal Bank of Scotland.

Wienerberger schwach

Sehr schwach zeigten sich in Wien erneut Wienerberger und fielen um 4,86 Prozent auf 15,47 Euro (551.850 Stück). Die Aktie litt Händlern zufolge unter einer Kurszielsenkung durch Morgan Stanley. Die Investmentbank hat ihr Kursziel für die Aktie um rund die Hälfte auf 15,50 Euro gesenkt. Auch andere Banken haben nach der Gewinnwarnung des Unternehmens ihre Kursziele für Wienerberger zuletzt deutlich zurück genommen.

Eine Kurszielsenkung gab es auch für A-Tec. Die Aktie fiel bis zu Mittag um 8,26 Prozent auf 43,85 Euro (8.425 Stück). Händlern zufolge hat die Deutsche Bank ihr Kursziel für A-Tec von 88 auf 82 Euro gesenkt. Größere Verluste sahen auch einige Immobilienwerte. So büßten Immoeast bis zu Mittag 5,47 Prozent auf 4,49 Euro ein (568.515 Stück).

Gegen den Trend fest zeigten sich Unternehmens Invest und stiegen um 5,52 Prozent auf 14,91 Euro (10.135 Stück). bwin stiegen bei gutem Volumen um 4,34 Prozent auf 15,39 Euro (123.776 Stück). Ein fundamentaler Hintergrund für die Anstiege war im Handel nicht bekannt. Die Airline-Aktien konnten sich leicht von ihrer jüngsten Talfahrt erholen. AUA stiegen um 4,95 Prozent auf 2,33 Euro (177.168 Stück). SkyEurope gewannen 2,13 Prozent auf 0,48 Euro (100.240 Stück).

Gute Nachfrage orteten Händler auch in Verbund und OMV. Verbund stiegen um 0,92 Prozent auf 50,66 Euro (119.506 Stück). OMV gewannen 0,70 Prozent auf 43,02 Euro (246.089 Stück). Unter den Gewinnern rangierten auch Strabag mit einem Plus von 1,89 Prozent auf 42,04 Euro (55.875 Stück).

Im derivatives market wurden auf den ATX bis 12:00 Uhr auf den September-Future 434 Kontrakte gehandelt. Die Quotierung lag zuletzt bei 3.354,90 zu 3.368,00. Auf den Dezember-Future gingen bisher zehn Kontrakte um, die Quotierung lag bei 3.396,30 zu 3.411,60. (APA)