Innsbruck - "Wir sind Getriebene", so begründet Tourismusdirektor Josef Schirgi, den "Spagat zwischen "Natur und Kommerz" der Region Serfaus/Fiss/Ladis im Tiroler Oberland. Denn dass mitten im Sommer auf 400 Quadratmetern auf der Möseralm Schnee liegt, ist meteorologisch nicht wahrscheinlich. Der Schnee sei aber trotzdem "natürlich", aus Trinkwasser hergestellt, wie jeder Kunstschnee auf Tiroler Pisten. Durch eine gekühlte Trommel werde ein feiner Wasserfilm geschickt und der werde dann zu einem Eisfilm, sagt Touristiker Alois Geiger aus Fiss: "Fühlt sich an wie der Firn im Frühjahr." Der ökologische Fußabdruck der Region dürfte, so sagen die Verantwortlichen, durch die sommerliche "Winterlandschaft" nicht übermäßig vergrößert werden. "Die Schneemaschine verbraucht für 70 Kubikmeter Schnee soviel wie ein 200-PS-Mittelklassewagen in 24 Stunden", sagt Geiger. Und wer braucht bitte im Sommer eine Skipiste? Die Kinder natürlich, die sollen auf einem Förderband rauffahren und dann runterrutschen, sagt der Tourismuschef von Serfaus, Georg Geiger. Und denkt auch gleich an den Klimawandel und seine Folgen für die Tourismusregion: "Wenn es weiter unten zu heiß ist, dann kommen vielleicht auch im Sommer die Gäste zu uns." (Verena Langegger, DER STANDARD - Printausgabe, 16. Juli 2008)