Wien - Auf eine rasche Einberufung der "Treibstoffpreis-Monitoring-Gruppe" drängt der Autofahrerklub ARBÖ nach Bekanntwerden des "Spritpreis-Skandals". "Eile ist geboten und die Regierung ist noch im Amt. Der Wirtschaftsminister soll sicherstellen, dass sich diese Geschäftspraktiken in Zukunft nicht wiederholen können", forderte ARBÖ-Geschäftsführer Leo Musil heute, Dienstag, in einer Aussendung.

Das Wirtschaftsministerium solle ein echtes Spritpreis-Monitoring umsetzen, bei dem die Preisentwicklung in Rotterdam und Österreich täglich verglichen werden. "Sobald die Mineralölfirmen wissen, dass ihnen genau auf die Finger geschaut wird, werden sie künftig wohl darauf verzichten, Preissenkungen am Rotterdamer Markt zwei Tage später an die Autofahrer in Österreich weiterzugeben als Preiserhöhungen." Einen entsprechenden Vorschlag habe der ARBÖ bereits vor einem Jahr in der Monitoring-Gruppe eingebracht und auch konkrete Schützenhilfe bei der Erhebung der tagesaktuellen Daten angeboten.

Durch das zu langsame Weitergeben von Preissenkungen sei den heimischen Autofahrern ein Schaden von mindestens 100 Mio. Euro erwachsen. Dieses Geld müsse den Autofahrern zurückgezahlt werden. "Am fairsten wäre ein Senken der Mineralölsteuer", so Musil.

Einen Effekt habe die Veröffentlichung der Studie der Bundeswettbewerbsbehörde jedenfalls schon bewirkt. Am Montag, 14. Juli, seien die Spritpreise in Rotterdam gesunken. Am selben Tag bereits begannen die Spritpreise auch in Österreich zu sinken: Diesel im Durchschnitt um 1,5 Cent auf 1,408 Euro und Eurosuper im Durchschnitt um 1,8 Cent auf 1,309 Euro.

"Ein weiteres vordringlich zu behandelndes Thema sind die ständigen Preisänderungen an den heimischen Zapfsäulen, die den Konsumenten einen Preisvergleich erschweren", so der ARBÖ-Geschäftsführer. "Das gehört abgestellt." (APA)