Garmisch-Partenkirchen/München - Der Tod der beiden Männer beim Extrem-Berglauf auf die Zugspitze am Sonntag geht vor allem auf Unterkühlung der Sportler zurück. In einem Fall habe die Obduktion Unterkühlung als Todesursache ergeben, beim zweiten Opfer kämen daneben auch Herz-Kreislaufprobleme infrage, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft München am Dienstag.

Ein 41-Jähriger aus dem nordrhein-westfälischen Witten und ein 45 Jahre alter Sportler aus Ellwangen in Baden-Württemberg waren bei dem Lauf unter dem Gipfel des 2.962 Meter hohen Berges nach einem Wettersturz trotz Wiederbelebungsversuchen gestorben.

Der Sprecher der "getgoing GmbH", die als Veranstalter des Extremberglaufs auf die Zugspitze urgierten, hat am Dienstag "sein Bedauern für die Umstände" ausgedrückt. "Auch wenn ich wollte, ich kann nichts sagen, solange die Ermittlungen noch stattfinden", erklärte der im Bayrischen Garmisch-Partenkirchen ansässige Organisator der APA.

"Wenn in bis zu zwei Wochen die Untersuchungen abgeschlossen sind, werde ich auf meiner Homepage Stellung beziehen", sagte er. Am Dienstag hatte die Startseite der "getgoing GmbH" noch folgenden Wortlaut: "In Anbetracht der tragischen Vorfälle des diesjährigen Zugspzitzlaufes bitten wir um Verständnis, dass Sie an dieser Stelle noch keinen Bericht vorfinden. Die Untersuchungen auf verschiedenen Ebenen lassen noch keine Stellungnahme zu. Wir möchten es jedoch nicht versäumen an dieser Stelle unser tiefstes Bedauern und unsere persönliche Anteilnahme zum Ausdruck zu bringen."

"Wir sind dabei zu prüfen, ob wir einen Anfangsverdacht haben", sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Rüdiger Hödl. Die Anklagebehörde untersucht derzeit die Umstände des Unglücks. Zunächst sollen Zeugen und Betroffene vernommen und Wetterdaten eingeholt werden. "Wir prüfen einzelne Parameter, die für uns wichtig sind. Dann erst werden wir entscheiden, ob wir ein Ermittlungsverfahren einleiten," sagte Hödl. Die Entscheidung werde nicht mehr am Dienstag fallen.

Sechs Sportler waren bei dem Lauf mit rund 600 Teilnehmern auf Deutschlands höchsten Berg mit Unterkühlungen und völlig erschöpft ins Klinikum Garmisch-Partenkirchen gebracht worden. Die fünf Männer und eine Frau zwischen 27 und 58 Jahren konnten jedoch nach einem Tag das Krankenhaus wieder verlassen. Bis zu 100 Helfer waren im Einsatz, um den frierenden, erschöpften und vielfach nur leicht bekleideten Läufern im Schneetreiben zu versorgen.

Es war der achte Extremlauf auf die Zugspitze. Im Vorjahr wurde nach Angaben eines Teilnehmers wegen schlechten Wetters nicht bis zum Gipfel gelaufen. Die Distanz beträgt 16,1 Kilometer bei 2.100 Metern Höhenunterschied. (APA)