Washington - Bei den iranischen Raketentests in dieser Woche ist nach Erkenntnissen von US-Experten keine neue Langstreckentechnik zum Einsatz gekommen. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums sagte am Freitag, bei den abgeschossenen Raketen habe es sich eher um "alte Ausrüstung" gehandelt. Gleichwohl werde in den Raketentests ein Versuch des Iran gesehen, seine Nachbarstaaten einzuschüchtern und die Spannungen in der Region zu erhöhen.

Raketen mit kurzer und mittlerer Reichweite

Nach iranischer Darstellung kam bei den Raketentests am Mittwoch und Donnerstag eine neue Version der Shahab-Rakete mit einer Reichweite von rund 2.000 Kilometern zum Einsatz. Dies würde bedeuten, dass der Iran damit Israel ebenso erreichen könnte wie die Türkei, Pakistan oder die arabische Halbinsel.

Ein US-Regierungsbeamter sagte hingegen, es habe sich um acht oder neun Raketen kurzer und mittlerer Reichweite gehandelt. David Wright von der Union of Concerned Scientists sagte, der Iran übertreibe oft die Angaben zur Fähigkeit seiner Raketen. Die Experten eines unabhängigen Blogs zu Fragen der militärischen Sicherheit, ArmsControlWonk.com , schrieben, die in Filmaufnahmen erkennbare Länge und der Durchmesser der Raketen seien mit einer erstmals 1998 demonstrierten Version identisch, die eine Reichweite von 1.200 Kilometern habe. (APA/AP)