Wien - Die jüngsten Korrekturen der Weltbörsen haben sich in Juni auch auf die Performance heimischer Investmentfonds niedergeschlagen. Eine Mehrheit der heimischen Fonds verbucht im Juni 2008 eine negative Einjahresperformance. Von den insgesamt 1.099 Fonds mit einer Historie von zumindest einem Jahr weisen in der Statistik der Vereinigung Österreichischer Investmentgesellschaften (VÖIG) 829 eine negative Einjahresperformance aus.

269 Fonds verbuchten eine positive Einjahresperformance. Bei einem Fonds beträgt die Performance exakt Null. Im arithmetischen Mittel - also ohne Berücksichtigung von Fondsvolumina oder Kategorien - weisen die Fonds von Ende Juni 2007 bis Ende Juni 2008 eine durchschnittliche Performance von minus 10,01 Prozent aus. Das Performance-Minus ist damit weiter gewachsen, im Mai lag das Minus noch bei 6,66 Prozent.

Die mit Abstand höchste Einjahres-Performance von 41,48 Prozent weist die VÖIG-Statistik im Juni für den Rohstofffonds "Strategic Commodity Fund" der Carl Spängler KAG aus. Auf den weiteren Spitzenplätzen finden sich im Juni mehrere Anleihenfonds der Erste Bank-Fondstochter Sparinvest. Platz zwei belegt der "ESPA Bond Danubia (USD)" der Sparinvest mit einem Plus von 21,53 Prozent. Auf Platz drei folgt der "ESPA Bond Emerging-Markets (USD)" mit einem Plus von 19,70 Prozent. Beide Fonds sind in US-Dollar begeben, für einen Performance-Vergleich muss also noch die Entwicklung des US-Dollar berücksichtigt werden.

Schwarzes Monat für "Tury Finanz Equity"

Die schwächste Performance verbuchte im Juni laut VÖIG-Statistik der "Tury Finanz Equity" der CPB Kapitalanlage mit einem Minus von 51,59 Prozent. Sehr schwach zeigen sich im Juni auch einige Immobilienfonds. So entfällt die zweitschwächste Performance von 45,17 Prozent auf den in tschechischen Kronen begebenen "ESPA Stock Europe-Property" der Sparinvest, gefolgt vom "Constantia European Property" der CPB Kapitalanlage mit einem Minus von 44,11 Prozent.

Gemessen an der Dreijahres-Sharpe-Ratio finden sich hingegen zahlreiche Immobilienfonds auf den Spitzenplätzen. Die beste Sharpe-Ratio von 1,66 errechnet die VÖIG für den "Immofonds 1" der Immo KAAG, gefolgt vom "Constantia Real Estate" (1,60) und vom "Real Invest Austria" (1,52) der gleichnamigen Fondsgesellschaft. Die schwächsten Werte errechnen sich wie üblich für Geldmarktfonds. Im Juni entfallen die niedrigsten Werte auf den "ESPA Cash Euro-Plus" (minus 3,15), den "BarReserve" der Sparkasse Oberösterreich KAG (minus 3,06) und den Schoellerbank Kurzinvest" (minus 3,04).

Die Sharpe-Ratio setzt die erzielte Performance in Relation zum eingegangenen Risiko und macht damit den Anlageerfolg von Fonds mit verschiedenen Veranlagungskategorien besser vergleichbar. Die über den risikofreien Zinssatz hinausgehende Performance wird dabei durch das Risikomaß Volatilität dividiert. (APA)