Wien - Der Österreich-Ableger der Speditionsgesellschaft der Deutschen Bahn, DB Schenker, erwartet für heuer eine Abschwächung seines Wachstums aufgrund der schlechteren Konjunktur. "Wir befinden uns seit vergangenem Herbst in einem nicht gerade einfachen Umfeld", sagte Elmar Wieland, Vorstandschef von DB Schenker Österreich und Südosteuropa am Mittwoch in Wien. Ursachen für die Abkühlung seien die Finanzkrise, der hohe Ölpreis und der schwache Dollar. Um wie viel sich das Wachstum in heurigen Jahr abschwächen wird, wollte Wieland nicht abschätzen.

Auch die gesamte Gruppe, die einen weltweiten Umsatz von 18 Mrd. Euro macht und fast 90.000 Mitarbeiter beschäftigt, bekommt den raueren Konjunkturwind zu spüren: "Die Schiffe und die Flugzeuge von Europa nach Nordamerika sind leer, die Exporte sind zu teuer. Umgekehrt läuft das Geschäft aber gut", sagte Wielands Vorstandskollege Klaus Lippstreu.

Auch das Transportgeschäft von Asien nach Europa sei schon einmal besser gelaufen. Anders als im vergangenen Jahr gebe es heuer in der "peak season" noch Transportkapazitäten von Asien nach Europa. In den Monaten bis zum September werden üblicherweise die Geschenke für Weihnachten - Konsumgüter aus Asien - angeliefert. Auf der Rückfahrt dorthin seien die Container weitgehend leer, sagte Lippstreu.

Starkes Osteuropa-Geschäft

Die Schenker & Co. AG (Wien), eines der größten Logistikunternehmen des Landes, hat im vergangenen Jahr von der guten Konjunkturlage profitiert. Der Umsatz des Unternehmens, das in Österreich und Südosteuropa 4.300 Mitarbeiter beschäftigt, ist 2007 um 10 Prozent auf 1,5 Mrd. Euro gewachsen. Zwei Drittel davon wurden im Geschäft von und nach Österreich gemacht.

Besonders stark fiel das Wachstum im vergangenen Jahr in Osteuropa aus, wo die Menge der transportierten Güter um 15 Prozent zunahm (Landverkehr). Trotz Road Pricing und erhöhter Mineralölsteuer wuchs auch der Landverkehr von und nach Österreich mengenmäßig um sechs Prozent.

DB Schenker-Wien will heuer und 2009 etwa 50 bis 60 Mio. Euro investieren, den größeren Teil davon außerhalb der österreichischen Grenzen in Südosteuropa. Die Wiener Tochter fungiert als regionales Headquarter für Ost-/Südosteuropa, die Landesorganisationen von 14 Ländern inklusive Griechenland und der Türkei berichten nach Wien. (APA)