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"Do Androids Dream of Electric Sheep?" fragte Science Fiction-Autor Philip K. Dick einst. Inzwischen gibt es auch einen Androiden nach seinem Vorbild, der dem Menschen noch stärker ähnelt als derjenige, der im Aachener Experiment verwendet wurde.

Foto: REUTERS/John Gress
Aachen - Menschen nehmen einen menschenähnlichen Roboter als Spielpartner viel ernster als einen schnöden Computer: Das hat ein Versuch am Universitätsklinikum Aachen gezeigt. 20 Probanden spielten dort gegen einen Computer, zwei unterschiedlich menschenähnliche Roboter und einen Menschen. "Je stärker der Grad der Menschlichkeit, desto mehr Spaß hatten die Probanden", so Projektleiter Sören Krach - und umso mehr Intelligenz sei den Robotern zugeschrieben worden.

Das Experiment

Bei dem Versuch spielten die drei Maschinen und der menschliche Gegner exakt dieselben Züge. "Das Verhalten war also komplett identisch", so der Psychologe - die Versuchsteilnehmer wussten das jedoch nicht.

Zunächst saßen die Probanden den jeweiligen Spielpartnern gegenüber. Danach setzten sie eine Videobrille auf und spielten in einem Kernspintomographen weiter, wo die Forscher die Gehirnaktivitäten beobachten konnten.

Der Roboter mit der größten Menschenähnlichkeit hatte zwei Arme, zwei Beine, Gesicht, Mimik und konnte selbst Knöpfe drücken. Mit eine derart anthropomorphen Spielpartner arbeiteten bei den Probanden diejenigen Areale im Gehirn, die beim Hineinversetzen in andere Menschen aktiv sind.

Projektionsfläche

Für den Wissenschaftler war das ein erstaunliches Ergebnis. Die Probanden waren Naturwissenschaftler, "die eigentlich wissen, dass Roboter Maschinen sind und durch einen Chip angeworfen werden", sagte Krach. Trotzdem verhielten sie sich im Spiel so, als habe ihr Gegenüber rationale Gedanken. "Sie haben etwas hineininterpretiert in einen sinnfreien Datenstrom", sagte der Psychologe.

Die Ergebnisse wurden im Fachjournal "PLoS ONE" publiziert.(APA/dpa/red)