v.l.n.r.: Wolfgang Binder (Vorstandsvorsitzender Quelle AG Österreich), Hansi Hinterseer (Sänger), Romana Hinterseer

Foto: Quelle AG
Wien - Mit 1.470 Seiten "leistbarem Luxus" im Katalog will Quelle auch weiterhin seine Marktposition im heimischen Versandhandel verteidigen. 2007 ist das Versandhaus eigenen Angaben von heute, Mittwoch, zufolge stärker als der Markt gewachsen. Der österreichischen Einzelhandel habe im Vorjahr um 3,5 Prozent zugelegt, der Versandhandel insgesamt um 0,6 Prozent.

Zurückzuführen ist das laut Quelle-Vorstand Wolfgang Binder auf die "Multichannel-Strategie" mit den Vertriebsschienen Internet, Shops und Katalog. Am Kohlmarkt, einer der Luxusmeilen von Wien, hat Quelle am Mittwoch gemeinsam mit Testimonial Hansi Hinterseer und dessen Gattin Romana den neuen Herbst/Winter-Katalog präsentiert.

Die Quelle AG erwirtschaftete im Rumpfgeschäftsjahr 2007 (Jänner bis September) einen Umsatz von 156,7 Mio. Euro, um 9,7 Prozent mehr als 2006. Trotz des verkürzten Geschäftsjahres drehte das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) von -873.000 Euro auf +3,25 Mio. Euro. Flächenbereinigt um die 20 neu eröffneten Shops lag das Umsatzplus 2007 bei über 8 Prozent. Die Umsatz- und Ergebnisdarstellung war wegen der Geschäftsjahresumstellung des Mutterkonzerns Arcandor AG notwendig.

Positiver Ausblick

Auch für 2008 prognostiziert Binder ein gutes Geschäftsjahr. "Herr und Frau Österreicher kaufen nach wie vor sehr gut", hieß es. Der Bereich "Living" liege deutlich über 2007, Textil habe das Vorjahresniveau gehalten - bei einer schwächelnden Branchenentwicklung. Sehr erfreulich laufe das Technik-Geschäft mit zweistelligen Zuwachsraten. Durch die Fußball-Europameisterschaft EURO 2008 habe Quelle im Juni d.J. das beste Monatsergebnis der Firmengeschichte geschafft. In Summe werde sich "ein kleines Plus" ausgehen, jedoch nicht mehr die knapp 10 Prozent von 2007, sagte Binder.

Trotz der steigenden Zahl an Internet-Bestellungen sei der Katalog als Vertriebsschiene "so wichtig wie nie zuvor", sagte Binder. Kunden bestellen zwar über den Computer, der Anstoß dazu komme aber meist über das Papier. Etwa 30 Prozent des Umsatzes mache Quelle derzeit über Bestellungen im Internet. 40 Prozent der Neukunden im Internet seien bisher "stationäre" Kunden gewesen, die über den Katalog oder in einem der 175 Shops bestellt haben. Die Zahl der Quelle-Geschäfte soll mittelfristig auf 210 steigen.

Ein Test laufe derzeit für spezielle Mode-Shops. Sollte das Ergebnis positiv ausfallen, wolle Quelle auch 50 Boutiquen eröffnen.

Fertigteilhäuser aus dem Katalog

Besser als erwartet entwickle sich zudem das seit März 2007 laufende Geschäft mit Fertigteilhäusern in Kooperation mit Elk. Derzeit sei man mit zwölf "Quelle-Häusern" in acht Musterhausparks vertreten. Die Pläne für 2008 seien jetzt schon erreicht, sagte Binder. Ziel sei es nun, von der Nummer fünf im Markt für Fertigteilhäuser Nummer drei zu werden.

Jeder dritte Haushalt in Österreich erhält in den nächsten Tagen den neuen Quelle-Katalog, mit rund 70.000 Artikeln den nach Eigenangaben umfangreichsten Katalog in Österreich. 1,2 Millionen Basis-Kataloge werden verschickt, dazu kommen noch 21 Spezialkataloge. Ein guter Kunde erhält von Quelle etwa 13.000 Seiten Papier im Jahr. Ausgeliefert würden die Kataloge auch weiterhin über Hermes. Die anfänglichen Probleme seien nun ausgeräumt, hieß es. (APA)