Human Papilloma Virus

Foto: http://www.gebaermutterhalskrebs.ch/

Eisenstadt - "Wir versuchen in Kooperation mit den Schulen alle Mädchen zu erreichen. Die Kosten für eine Teilimpfung kommen auf 90 Euro", erklärte Gesundheitslandesrat Peter Rezar heute, bei einer Pressekonferenz in Eisenstadt.

 

Trotzdem regelmäßig zum PAP-Abstrich

Für alle 5.600 Mädchen von der fünften bis zur achten Schulstufe wird eine kostengünstige Schulimpfaktion angeboten. Junge Männer und Frauen bis zum 27. Lebensjahr erhalten jede Teilimpfung für 150 Euro, erklärte Rezar. Ergänzend wird eine Informationskampagne durchgeführt. Darin werde nicht nur über die Übertragungsarten und die Impfung informiert, sondern auch auf die regelmäßige Vorsorgeuntersuchung mit dem PAP-Abstrich hingewiesen.

Kein hundertprozentiger Schutz

"Die Schutzimpfung ist eine der wichtigsten und wirksamsten präventiven Maßnahmen. Sie bietet aber keinen hundertprozentigen Schutz", so Rezar. Die Impfung sei hingegen als Ergänzung zum jährlichen Krebsabstrich zu verstehen. Derzeit ließen österreichweit lediglich 30 Prozent der Frauen den kostenlosen Krebsabstrich durchführen, stellte Herbert Schwarz vom Burgenländischen Gynäkologenverband fest.

Von Krebshilfe gefördert

Finanziell unterstützt wird das Projekt auch von der Burgenländischen Krebshilfe. Für dieses Jahr stehen 10.000 Euro zur Verfügung, im nächsten Jahr sollen es 5.000 Euro sein, so Walter Kuber. Auch sein Ziel ist es, das Gesundheitsbewusstsein junger Frauen zu fördern. Die Ärztekammer unterstützt das Programm durch Fortbildung. Zudem werde eine Empfehlung für das Impfhonorar herausgegeben, das sich an den üblichen Aktionshonoraren orientiert, erklärte Michael Schriefl.

Kontroversielle Diskussion

Die HPV-Impfung wurde in der Vergangenheit zu einem kleinen Teil auch kontroversiell diskutiert. Zum Fall einer Studentin, die im vergangenen Oktober drei Wochen nach einer HPV-Impfung in Wien gestorben war, meinte die Leiterin des Gesundheitsreferats Claudia Krischka: "Es wurde kein kausaler Zusammenhang mit dem Todesfall festgestellt. Weltweit wurden bisher 26 Millionen Dosen geimpft." Auch Schwarz sprach von einem "Freispruch für die Impfung".

Präventionskonzept auf Landesebene

"Es konnte ein sehr gutes, umfassendes Präventionskonzept ausgearbeitet werden. Dies war nur durch die Kooperation aller Akteure des Gesundheitswesens möglich. Das burgenländische Vorsorgepaket gegen Gebärmutterhalskrebs ist in diesem Umfang und in dieser Ausprägung in Österreich einzigartig", erklärte Rezar. (APA)