Belgrad - Die serbischen Botschafter, die nach Ausrufung der Unabhängigkeit des Kosovo Mitte Februar aus jenen Staaten zurückbeordert wurden, die die Unabhängigkeit des Kosovo anerkannt haben, werden auch nach der Bildung einer neuen Regierung in Belgrad zunächst nicht zurückkehren. "Nicht in diesem Augenblick", sagte der im Amt bestätigte serbische Außenminister Vuk Jeremic (DS) am Mittwoch gegenüber der Tageszeitung "Politika". Der serbische Botschafter wurde nach der Anerkennung des Kosovo durch Österreich auch aus Wien zurückbeordert.

Der serbische Chefdiplomat kündigte gleichzeitig eine Intensivierung der diplomatischen Bemühungen Serbiens zum Kosovo an. Ein wichtiger Schritt in diesem diplomatischen Prozess werde der Versuch sein, sich bei der Jahrestagung der UNO-Vollversammlung eine Mehrheit für einen Antrag zu sichern, mit dem der Internationale Gerichtshof (IGH) mit einem Rechtsgutachten zur Unabhängigkeit des Kosovo beauftragt werde.

"Dies wird nicht leicht sein, da es großen Widerstand gegen diese Idee geben wird. Das Land hat keine großen diplomatischen Ressourcen, wir werden allerdings alles unternehmen, um diesen Wettkampf in der Vollversammlung zu gewinnen", unterstrich Jeremic.

Laut früheren Ankündigungen soll danach auch die Rückkehr der Botschafter erfolgen. (APA)