Linz - Die Borealis-Tochter Agrolinz Melamine International (AMI) in Linz will ihr Produktionswerk in Italien verkaufen. Das Unternehmen schloss bereits im März vergangenen Jahres den Standort in Castellanza. Die Pressesprecherin des Borealis-Konzerns, Kerstin Meckler, bestätigte zwar den Verkauf, nähere Details könne sie allerdings vorerst nicht nennen, erklärte sie im Gespräch mit dem "Neuen Volksblatt" (Mittwoch-Ausgabe).

Der kleinste Produktionsstandort der AMI-Gruppe habe in den vergangenen Jahren Verluste gemacht, hatte damals das Unternehmen die Schließung der Melaminproduktion am Standort nahe Mailand begründet. Rund 100 Mitarbeiter waren betroffen gewesen. Für sie wurde ein Sozialplan ausgearbeitet. Derzeit seien in Castellanza noch 120 Personen vor allem im Bereich Harzproduktion - dem dritten Standbein der auf die Erzeugung von Melamin und Düngemittel spezialisierten AMI - tätig, berichtete Meckler.

Nähere Angaben über einen Zeitraum für den geplanten Verkauf der Anlage in Castellanza bzw. über mögliche Käufer wollte die Pressesprecherin keine machen.

Die AMI GmbH ist seit 2006 eine 100-Prozent-Tochter der Borealis AG und beschäftigt mehr als 1.100 Mitarbeiter. Am europäischen Kunststoffhersteller Borealis hält der österreichische Mineralölkonzern OMV 36 Prozent, 64 Prozent der OMV-Kernaktionär International Petroleum Investment Company (IPIC). Im Geschäftsbereich Melamin ist AMI nach eigenen Angaben Marktführer in Europa und weltweit Nummer zwei. (APA)