Brüssel - Elektrogeräte sollen in Europa im Stand-by-Modus künftig bis zu 73 Prozent weniger Strom verbrauchen als bislang. Einem Vorschlag der Europäischen Kommission für entsprechende Obergrenzen stimmten am Montagabend die Vertreter der EU-Mitgliedsstaaten zu, wie die Kommission am Dienstag in Brüssel mitteilte. Fernseher, Mikrowellen und Computer sollten im Bereitschaftsbetrieb bis 2010 nur noch ein bis zwei Watt pro Stunde verbrauchen dürfen, bis 2020 dann nur noch 0,5 bis ein Watt.

So viel wie in ganz Dänemark

Die neue Regelung soll für alle im Jahr 2020 voraussichtlich 4,6 Milliarden Haushalts- und Bürogeräte gelten. Die derzeit noch 3,7 Milliarden Geräte in der EU verbrauchen allein im Bereitschaftsbetrieb pro Jahr 50 Terawatt Strom - das entspricht dem jährlichen Gesamtverbrauch von Dänemark. Durch die vorgesehene Begrenzung des Stand-by-Verbrauchs würde der Ausstoß an Kohlenstoffdioxid (CO2) um 14 Millionen Tonnen verringert werden. Die Mehrkosten für die Entwicklung der neuen stromsparenderen Geräte würden laut EU-Kommission vermutlich zunächst auf die Verbraucher umgeschlagen. Doch sie würden anschließend über ihre Stromrechnung deutlich mehr Geld sparen.

Das Gesetzesvorhaben wird nun an das Europäische Parlament weitergereicht werden. Es könnte bis Ende des Jahres endgültig verabschiedet sein. (APA/AFP)