Na gut, jetzt haben sowohl Molterer wie Faymann erklärt, mit der Strache-FPÖ keine Koalition eingehen zu wollen. Müsste eigentlich das Selbstverständlichste von der Welt sein.

Strache mit seiner "Wehrsport"-Vergangenheit, der rechtsextremen Anti-Muslim-Linie, seiner Kumpanei mit einer serbischen Kriegsverbrecher-Partei und schließlich mit seinem klaren Programm für den Austritt Österreichs aus der EU - da hätten sowohl ein Kanzler Molterer als auch ein Kanzler Faymann bei jedem EU-Rat in Brüssel Trottoirverbot.

Da wir in Österreich leben und hier das dummschlaue Schönreden rechtsextremer Parteien eine jahrzehntelange Tradition hat, müssen wir jedoch immer darauf gefasst sein, dass plötzlich wieder alles anders ist und erklärt wird, dass z. B. die EU-Linie der Strache-FPÖ doch nicht so schrecklich ist. Im Zweifelsfall wird hier die SPÖ die geschmeidigere Linie finden, "Onkel Hans" Dichand wird Beifall spenden. Die größte Absicherung gegen eine solche Entwicklung ist immer noch Strache selbst, der schlau genug ist, um zu wissen, dass es ihm in keiner Regierungskoalition gutgehen würde. Als Vizekanzler könnte er sich außerdem nicht mehr so in Discos herumtreiben. (rau/DER STANDARD, Printausgabe, 9.7.2008)