Eine User-Idee, sieben Tage und 463 Postings später

haben wir uns am Dienstagnachmittag in die Muthgasse 2 begeben, um "Krone"-Herausgeber Hans Dichand die auf derStandard.at in Form von Postings publizierten Leserbriefe zum Thema EU und "Krone" zu überreichen. Der Anlass für die Aktion war die Anregung von User "niTor !!!", ein Forum zu eröffnen, in dem Poster der "Krone" ihre Meinung schreiben können. Der Grund: Die - dezent formuliert - sehr selektive Auswahl der "Krone"-Leserbriefe zur EU und die massive Anti-EU-Kampagne der Zeitung.

Foto: derStandard.at

Fein säuberlich ausgedruckt,

haben wir die viele Seiten umfassenden Forumsbeiträge kuvertiert und an den Herausgeber adressiert, der ja, wie er nicht müde wird zu betonen, bei den Leserbriefen zumeist selbst Hand anlegt, also für die Auswahl der druckreifen Kommentare zuständig ist.

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Um dem Ganzen eine persönliche

(Protest) Note zu geben, wollten wir Hans Dichand die Leserbriefe einfach vorbeibringen und uns den postalischen Weg ersparen. In Anbetracht der Fülle an Material könnten wir dem gestressten Herausgeber auch bei der Selektion helfen, so der Plan.

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Laut Angaben des Portiers

befand sich Hans Dichand zum Zeitpunkt unseres Besuches (15.30 Uhr) nicht mehr im Büro. Eine andere Abteilung aus dem Newsroom könne uns leider auch nicht empfangen. Abgesehen von der Chronik sei keiner mehr da, so der Portier, der meinte, dass Dichand normalerweise die EU-Berichterstattung gemeinsam mit Krone-Kolumnist Adrian Hollender plane. Der sei aber ebensowenig im Hause wie sein Chef, sagte er zu Rainer Schüller, Chef vom Dienst bei derStandard.at.

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Die einzige Möglichkeit,

damit Dichand die Leserbriefe in die Hände bekomme, sei die Abgabe in der Poststelle, lautete der Rat des Portiers.

Versehen mit

einer Erklärung und einer Visitenkarte haben wir das Kuvert dort hinterlegt. Mit der Bitte, der Herausgeber möge uns sobald wie möglich kontaktieren.

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Die Leserbriefe werden mit Sicherheit

gleich am Mittwoch in der Früh ans Sekretariat des Chefs geliefert, versicherte uns der freundliche Herr am Schalter. Das Zukleben könnten wir uns ersparen. Im Sinne der Sicherheit müsste der Brief sowieso wieder aufgemacht und der Inhalt kontrolliert werden, meinte er.

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"Die Leserbriefe sind sicher bei uns eingetroffen",

versichert man im Sekretariat Hans Dichand am Tag der Übermittlung gegenüber derStandard.at. Ob von den 463 Postings welche in der "Kronen Zeitung" erscheinen werden, könne man aber leider nicht sagen, weil "täglich hunderte Leserbriefe" reinkämen. Es würden aber so viel wie möglich" veröffentlicht, gelesen werden alle. Das Sekretariat bittet um Verständnis, dass keine genauere Auskunft gegeben werden kann und verabschiedet sich mit einem "herzlichen Dank für die Übermittlung der Leserbriefe".

Wir freuen uns natürlich schon auf die Reaktion Hans Dichands und werden Sie auf dem Laufenden halten. Einstweilen kann im Artikel "Schreiben Sie Hans Dichand einen Brief" fröhlich weitergepostet werden. (red)

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